Mit seinen eindringlichen Schwarzweißporträts gehört der Schwede Anders Petersen (*1944) zweifellos zu den international einflussreichsten Fotografen. In der Ausstellung „Anders Petersen – Retrospektive“ zeigt Marta Herford anhand von etwa 400 Fotografien sein vielschichtiges Werk, in dessen Mittelpunkt oftmals die Begegnung mit Menschen aus gesellschaftlichen Randmilieus steht: In Animierlokalen, Gefängnissen, psychiatrischen Anstalten und Pflegeheimen begab er sich die letzten fünfzig Jahre stets auf die Suche nach der schonungslosen Wirklichkeit des Menschen.

Früh schon richtete sich sein Interesse auf die Milieus an den gesellschaftlichen Rändern: Gefängnisse, psychiatrische Anstalten, Rotlichtviertel, Pflegeheime. Kultstatus erreichte er mit seinen in den 1960er Jahren entstandenen Schwarzweißporträts von sozialen Außenseitern auf der Reeperbahn. Bis heute verströmen seine eindringlichen Fotoessays eine rastlose Lebensenergie und einen fast lyrischen Klang.

Bis in die Gegenwart seiner jüngsten Werkgruppen wie „City Diary“ (2012) und „Rome“ (2012) ist der empathische Blick des Fotografen auf sein Gegenüber zu spüren. Seine Bilder sind erfüllt von Respekt gegenüber dem Anderen, seinen Aggressionen wie auch seinen Sehnsüchten. „Ich suche eine Beziehung zu den Menschen, die ich fotografiere. Und das hat viel zu tun mit dem Verlangen, den Träumen, den Geheimnissen. Vielleicht auch mit unseren Alpträumen und Ängsten.“ (Anders Petersen)

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Bibliothèque nationale de France, dem Fotografiska Museet in Stockholm und der Galerie Vu‘ in Paris.

Mehr unter marta-herford.de

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