Die Anfänge

Anna Witts künstlerische Praxis ist performativ, partizipativ und politisch: Sie schafft Situationen, die zwischenmenschliche Beziehungen und Machtverhältnisse ebenso reflektieren wie Konventionen des Sprechens und Handelns.

Immer wieder geht Witt Fragen zu unserer Sozialisierung nach: Wie werden wir, wer wir sind? Was tun wir, woran glauben wir, wofür kämpfen wir? Und wie hängt dieses soziale Selbst mit gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen zusammen? Dafür entwirft die Künstlerin Versuchsanordnungen, in denen sich die zufällig oder gezielt ausgewählten Protagonist_innen individuell artikulieren können.

Gemeinsamkeiten

Die Einzelausstellung im Belvedere 21 umfasst drei Videoinstallationen, die sich mit unterschiedlichen Aspekten des Themenkomplexes „Arbeit“ befassen und diese formal und inhaltlich miteinander verschränken. Das Werk Beat Body wird erstmals als mehrteilige Installation realisiert. Anna Witt versteht es als performatives Monument für die Arbeiterinnen eines Straßenstrichs. Zugleich reflektiert sie die gesellschaftliche Position, die wir einer Tätigkeit zuschreiben. In Gleitzeit übersetzt Witt die erhobene Faust als Symbol und Geste des kollektiv organisierten Arbeitskampfes in eine körperliche Übung, die die Eigenverantwortung in deregulierten Arbeitszeitmodellen verdeutlichen soll. Die Installation Körper in Arbeit wurde speziell für die Ausstellung konzipiert und widmet sich der lokalen Situation eines großen städtischen Entwicklungsgebiets. Witt beleuchtet Vorstellungen einer optimierten Arbeits- und Lebenswelt und eines stets leistungsbereiten Individuums. Dabei stellt sie eine Analogie zwischen „work“ und „workout“ her.

Anna Witt wurde 1981 in Wasserburg am Inn (D) geboren, sie lebt und arbeitet in Wien.

Kuratiert von Luisa Ziaja.

Weitere Informationen: Belvedere 21

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