Die Fotografin Candida Höfer im Gespräch mit der Kuratorin Miriam Halwani. Ihre Reihe „Museum Ludwig Köln“ entstand während und nach der Umbauphase des Museums zu Beginn der Amtszeit des damaligen Direktors Kasper König.
Die Grup­pe­nausstel­lung „Wir nen­nen es Lud­wig“ stellt den Höhep­unkt im Ju­biläum­s­jahr des Mu­se­um Lud­wig 2016 dar. Das The­ma dies­er bre­it an­gelegten Schau ist die In­sti­tu­tion selbst. An­läss­lich der Ausstellung sind 25 in­ter­na­tio­nale Kün­st­lerIn­nen und Kün­stlerkollek­tive ein­ge­la­den, sich in­ten­siv mit der In­sti­tu­tion au­sei­nan­derzusetzen und auf die Frage zu reagieren, was das Mu­se­um Lud­wig für sie be­deutet.

Die Museumsmacher haben einige der teilnehmenden KünstlerInnen bei Ihren Vorbereitungen ins Atelier begleitet.

Der Ti­tel Wir nen­nen es Lud­wig ist be­wusst of­fen gewählt, da es nicht um eine Festschrei­bung ge­ht, son­dern um eine Vielzahl sub­jek­tiv­er Per­spek­tiv­en, die sich in ein­er Ausstel­lung zu einem kalei­doskopischen Bild der In­sti­tu­tion verdicht­en. Das Mu­se­um Lud­wig definiert sich in deut­lichem Maße durch die ei­gene Geschichte, seine Samm­lung und vor allem durch die Men­schen, die diese geprägt haben – als ein Mu­se­um der Kün­st­lerin­nen und Kün­stler. Wir nen­nen es Lud­wig trägt dies­er Si­t­u­a­tion Rech­nung, in­dem die In­sti­tu­tion ge­mein­sam mit die­sen Ak­teuren des Kun­st­sys­tems re­flek­tiert, was das Mu­se­um war, ist und sein kann.

Die über alle Konti­nente an­gelegte Auswahl der 25 ein­ge­la­de­nen Kün­st­lerIn­nen un­ter­streicht be­wusst den globalen Samm­lungsan­satz von Peter und Irene Lud­wig. So pflegten sie beispiel­sweise ei­nen en­gen Kon­takt zu Ku­ba. Bere­its Mitte der 1990er-Jahre trafen sie dort den Kün­stler Dian­go Hernán­dez. Dies­er überset­zt nun für das Ju­biläum be­deu­tende Ausstel­lungsti­tel aus der Geschichte des Mu­se­ums sowie dessen Schriftzug in eine sinn­lich-po­etische Land­schaft aus wel­len­för­mi­gen Sitzmö­beln und Wandgemäl­den.

Ganz an­ders das Kollek­tiv der Guer­ril­la Girls: Sie wer­den aus femi­n­is­tisch­er Sicht eine kri­tische Neube­w­er­tung der Samm­lung vorneh­men. Maria Eich­horn hinge­gen the­ma­tisiert die Prozesse, die zum Ab­sch­luss eines Ar­beitsver­trags mit ihr als Kün­st­lerin ge­führt haben. Der Ver­wal­tungs­ap­parat Mu­se­um rückt hier­bei in den Vorder­grund. Mit Der Pra­li­nen­meis­ter von 1981 präsen­tiert Hans Haacke das Ergeb­nis sein­er akribischen und kri­tischen Recherchen über die Fam­i­lien- und Un­terneh­mens­geschichte des Schoko­la­den­fab­rikan­ten- und Kun­st­samm­ler­paars Peter und Irene Lud­wig.

Teil­neh­mende Kün­stler:
Ge­orges Adéag­bo, Ai Wei­wei, Ei Arakawa & Michel Au­d­er, Min­er­va Cue­vas, Maria Eich­horn, An­drea Fras­er, Meschac Ga­ba, Guer­ril­la Girls, Hans Haacke, Dian­go Hernán­dez, Can­di­da Höfer, Bodys Isek Kin­gelez, Kuehn Malvezzi, Chris­tian Philipp Müller, Mar­cel Oden­bach, Ah­met Ögüt, Claes Ol­d­en­burg, Pratchaya Phin­thong, Alexan­dra Piri­ci & Manuel Pel­muş, Ger­hard Richter, Av­ery Singer, Jür­gen Stoll­hans, Rose­marie Trock­el, Vil­la De­sign Group, Chris­to­pher Wil­li­ams

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