Ob künstlerische, dokumentarische oder anthropologische Bilder – die visuelle Darstellung von Schwarzen ist durch die Fotografie auf ewig in der allgemeinen Vorstellung fixiert. Seit es dieses Medium gibt, prägen und beherrschen die Kategorien Rasse und Gender die Rezeption fotografischer Porträts, in politischer wie in ästhetischer Hinsicht. Schwarze amerikanische Fotografen des 19. und 20. Jahrhunderts reagierten auf ihr eigenes Leben und das ihrer Gemeinschaften in ähnlicher Weise. Einige vermittelten eine emotionale Botschaft, die über die reine Selbstdarstellung hinausging, doch was sie einte, war eine Re-Charakterisierung der afroamerikanischen Erfahrung. Die Fotografen verbanden die Ziele und Träume der Porträtierten mit ihren eigenen. Heute reagieren viele schwarze Fotografen überall in der afrikanischen Diaspora auf soziale Themen und treten dadurch aus der mitunter um sich selbst kreisenden Fotografieszene hinaus. Aus interner wie externer Perspektive beziehen sie Stellung zu Fragen der Politik, Kultur, Familie und Geschichte.

Dieser Vortrag schlägt eine Brücke zwischen der Objektivierung des schwarzen Körpers und dessen (symbolhafter) Darstellung, unter Bezug auf Fotografien von Gordon Parks und anderen gegenwärtigen Fotokünstlern, die daran mitwirken, den Verlauf der Kunstgeschichte und die bildliche Darstellung von Schwarzen in der westlichen Kunst grundlegend zu verändern.

Deborah Willis, Ph.D., ist Hochschulprofessorin und Inhaberin des Lehrstuhls für „Photography and Imaging“ an der Tisch School of Arts der New York University und hat außerdem einen Lehrauftrag in Africana Studies. Sie war Richard D. Cohen Fellow of African and African American Art History am Hutchins Center der Harvard University (2014), Guggenheim Fellow und Fletcher Fellow (2005) sowie Mac Arthur Fellow (2004). 2014 erhielt Professor Willis den NAACP Image Award für das von ihr gemeinsam mit Barbara Krauthamer verfasste Buch „Envisioning Emancipation“. Zu ihren weiteren wichtigen Arbeiten zählen „The Black Female Body: A Photographic History“ (mit Carla Williams); „Reflections in Black: A History of Black Photographers – 1840 to the Present“; „Posing Beauty: African American Images from the 1890s to the Present“; „Michelle Obama: The First Lady in Photographs“ (ausgezeichnet mit dem NAACP Image Award Literature); und „Black Venus 2010: They Called Her ‘Hottentot’“.

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