Stefan Kutzenberger: Selbstdarstellung und Pose. Egon Schiele und die Literatur seiner Zeit

Wer verlangt, daß ihm ein Kunstwerk erklärt werden soll, dem soll nicht Folge geleistet werden, er ist dazu zu beschränkt“, fordert Egon Schiele in einem Brief an seinen Onkel Leopold Czihaczek am 1. September 1911. Trotzdem wird die Nachwelt nicht müde, gerade das zu tun: seine Kunst zu erklären. Immer neue Aspekte werden hervorgestrichen, diskutiert und nun, ein Jahrhundert nach der Entstehung, so vielfältig wie nie zuvor interpretiert. Das Leopold Museum als Sitz der größten und bedeutendsten Schiele-Sammlung der Welt freut sich, zum ersten Egon Schiele-Symposium in unserem Haus zu laden, um einen internationalen Überblick zum Stand der aktuellen Schieleforschung zu bekommen und sich inspiriert mit ihr auseinanderzusetzen.

Die Vielseitigkeit von Egon Schieles Kunst, seine persönliche Mythologie, die in den (Selbst)Porträts, Landschaften oder Baum- und Häuserdarstellungen in unerschöpflichem Reichtum zum Ausdruck kommt, zählt heute fast selbstverständlich zu den großen künstlerischen Leistungen des 20 Jahrhunderts. Schiele ist ein so vertrauter Name geworden, dass es geradezu notwendig ist, sein Werk von Zeit zu Zeit neu zu entdecken. Das Symposium im Leopold Museum gibt neben dem akademischen Diskurs auch die Möglichkeit, die besprochenen Kunstwerke im Original zu betrachten, um sich darin zu vertiefen, denn auch das fordert Egon Schiele:
„Seht wenn ihr könnt, – in ein Kunstwerk!“

Mehr unter leopoldmuseum.org

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