Die Ausstellung „Le Corbusier – Zeichnen als Spiel“ (13.2.-24.4.2016) im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster zeigt 146 Zeichnungen des Künstlers Le Corbusier, der vielen eher als Architekt bekannt sein wird. Dem Franko-Schweizer war seine künstlerische Arbeit jedoch ebenso wichtig wie seine architektonischen Werke. Seit seiner Kindheit verging kein Tag, an dem er nicht zeichnete und seine Ideen und Erlebnisse auf Papier festhielt.

Die Retrospektive entstand in Kooperation mit der Fondation Le Corbusier in Paris und dem Musée Picasso, Antibes.

Le Corbusier (1887-1965) – mit bürgerlichem Namen Charles-Édouard Jeanneret-Gris – ist der Wegbereiter der architektonischen Moderne. Durch seine visionären Ideen prägte der Schweizer die Auffassung von einem fortschrittlichen, mit modernen Technologien im Einklang stehenden Bauen, Wohnen und Leben in der Großstadt. In über 50 Schaffensjahren entwickelte, plante und realisierte Le Corbusier – meistens aus Beton bestehende – Gebäude in Europa, Asien und Amerika, die nachhaltig die Wahrnehmung unserer Städte veränderten und entscheidenden Einfluss auf die Architektur der Moderne ausübten.

Neben seiner Tätigkeit als Architekt und Literat blieb sein künstlerisches Schaffen von der Öffentlichkeit dagegen eher unbeachtet. Le Corbusier selbst betonte jedoch immer wieder, dass seine Architektur auf seinem malerischen und zeichnerischen Werk basiere und ohne dieses nicht vorstellbar sei: „Jeder Tag meines Lebens war zu einem Teil dem Zeichnen gewidmet. Auf der Suche nach den Geheimnissen der Form habe ich unaufhörlich gezeichnet und gemalt.“

Mit der Präsentation „Le Corbusier – Zeichnen als Spiel“ stellt das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster die Zeichnungen des Schweizer Künstlers in den Fokus einer eigenen Ausstellung. Diese erste umfassend in Deutschland gezeigte Retrospektive, die sich ausschließlich Le Corbusiers grafischem Werk widmet, unterstreicht die Rolle, die er im 20. Jahrhundert auch im Bereich der Bildenden Kunst für die Moderne gespielt hat. Mit 146 Werken, darunter selten bis nie gezeigte Arbeiten, repräsentiert die Schau alle Themen und Techniken der erfindungsreichen Formensprache Le Corbusiers und verweist zugleich auf seine künstlerischen Vorbilder. Technisch-präzise Stillleben erinnern an kubistische Werke Pablo Picassos und ausladend-schwungvolle Frauendarstellungen an die üppigen Gestalten Fernand Légers. Die Ausstellung stellt den Zeichnungen Muscheln, Steine und Holzstücke aus Le Corbusiers privater Sammlung gegenüber, die ihm beim künstlerischen Arbeiten als Inspirationsquelle dienten.

Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen dem Picasso-Museum in Münster, dem Picasso-Museum Antibes und der leihgebenden Fondation Le Corbusier in Paris. Diese wurde noch zu Lebzeiten vom Künstler selber gegründet und beherbergt über 6.500 seiner Werke.

Katalog
Zur Ausstellung erscheint ein eigener Katalog (Editions Hazan, 160 Seiten, 135 Abbildungen, deutsch, englisch, französisch, 27 Euro)

Mehr unter kunstmuseum-picasso-muenster.de

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