Die Milchstraße erscheint am Nachthimmel als ein beeindruckendes Band aus Sternen und dunklen Staubwolken. Sie enthält auch für unser Auge unsichtbares Licht, das aus Radio-, Mikrowellen-, Infrarot-, Ultraviolett-, Röntgen-, und Gammastrahlung besteht. Mithilfe dieses Lichts lassen sich die anderen Bestandteile der Milchstraße wie Gas, Plasma, Magnetfelder, kosmische Teilchenstrahlung und die Bewegungen von Sternen und Gas messen. Ihr Zusammenspiel ist die Grundlage für die Entstehung von Sternen, Planeten und jeglichen Lebens in unserer Heimatgalaxie. Unser Blick auf dieses galaktische Geschehen ist jedoch trotz hochempfindlicher moderner astronomischer Instrumente nur zweidimensional. Weitere Dimensionen der Milchstraße zu sehen, wie Tiefe und Geschwindigkeit ihrer Bestandteile, ist ein alter Traum der Astronomie. Dank zweier neuer Entwicklungen – dem Gaia-Weltraumteleskop und der Informationsfeldtheorie – wird dieser Traum nun Wirklichkeit.
Gaia hat inzwischen die Entfernungen von rund einer Milliarde Sternen bestimmt. Diese geben uns nun Orientierungspunkte, von denen aus wir die anderen Komponenten der Milchstraße dreidimensional kartographieren können. Möglich macht dies die Informationsfeldtheorie.
Die Informationsfeldtheorie beschreibt den Umgang mit Informationen über Felder, also räumlich variierende Größen wie Temperatur und Dichte. Sie ermöglicht unter Ausnutzung physikalischer Erkenntnisse eine galaktische Kartographie in zwei, drei und mehr Dimensionen. In seinem Vortrag im Rahmen der Reihe „Wissenschaft für jedermann“ erläutert Dr. Torsten Enßlin die Grundidee, zeigt erste damit erzeugte Karten unserer Milchstraße und den Weg zu einem vollständigen galaktischen Atlas. In Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster ORIGINS und den Physikfakultäten der LMU und TU München
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