Zentrum Paul Klee feiert 20 Jahre: Sonderausstellung zu Le Corbusier
Das Zentrum Paul Klee eröffnet sein Jubiläumsjahr 2025 mit einer außergewöhnlichen Sonderausstellung über Le Corbusier, einen der einflussreichsten Architekten und Künstler der Moderne. Vom 8. Februar bis 22. Juni 2025 beleuchtet die Ausstellung mit dem Titel „Le Corbusier. Die Ordnung der Dinge“ das schöpferische Denken und die kreative Arbeitsweise des schweizerisch-französischen Visionärs. Sie bietet einen umfassenden Einblick in sein Gesamtwerk und präsentiert sowohl berühmte als auch selten gezeigte Arbeiten.
Die kreative Methode im Fokus
Im Zentrum der Ausstellung steht Le Corbusiers Arbeitsprozess, geprägt von seinem plastischen Denken und künstlerischen Experimenten. Unter seinem bürgerlichen Namen Charles-Édouard Jeanneret (1887 in La Chaux-de-Fonds, Schweiz; †1965 in Roquebrune-Cap-Martin, Frankreich) beeinflusste er als Architekt, Designer, Stadtplaner und Theoretiker die moderne Architektur nachhaltig. Seit 2016 zählen einige seiner Bauten zum UNESCO-Weltkulturerbe.
„Modern zu sein ist keine Mode, sondern ein Zustand.“ – Le Corbusier
Le Corbusier nutzte technologische Innovationen, um Wohn- und Stadträume funktional und ästhetisch zu gestalten. Er kombinierte traditionelle Prinzipien wie den goldenen Schnitt mit modernen Materialien, darunter Stahlbeton. Seine Visionen für Architektur inspirierten sich an funktionalen Designs aus der Welt der Schiffe, Flugzeuge und Automobile.
Die Rolle der Ordnung in Kunst und Architektur
Die Ausstellung beleuchtet, wie Le Corbusier Ordnung als zentrales Prinzip verstand. Für ihn bedeutete Entwerfen, Dinge zu strukturieren, um harmonische Beziehungen zwischen Form, Farbe, Licht und Raum zu schaffen. Diese Konzepte verfolgte er nicht nur in der Architektur, sondern auch in der Kunst und Stadtplanung. Ordnung war für ihn ein Weg, um die geistige Freiheit des Menschen zu fördern und Zufälligkeiten zu überwinden.
„Wo Ordnung herrscht, entsteht Wohlbefinden.“ – Le Corbusier
Die Präsentation zeigt, wie sein Ordnungsverständnis aus den Traditionen der Antike und den Herausforderungen der industriellen Moderne hervorging. Die Ausstellung stellt Verbindungen zu den sozialen und politischen Umbrüchen seiner Zeit her und thematisiert dabei auch seine umstrittenen ideologischen Positionen.
Drei thematische Achsen: Kunst, Architektur und Forschung
- Kunst: Dieser Teil verfolgt Le Corbusiers künstlerische Entwicklung von frühen Naturstudien über den Purismus der 1920er-Jahre bis hin zu seinen farbenfrohen, abstrakten Spätwerken. Zu sehen sind Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Collagen.
- Architektur: Hier werden seine wichtigsten Bauprojekte durch Skizzen, Modelle und Visionen veranschaulicht, darunter die Unité d’Habitation in Marseille, die Stadt Chandigarh in Indien und die Kapelle Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp. Originalzeichnungen laden zur „Promenade Architecturale“ ein – einer räumlichen Erkundung seiner Werke.
- Forschung: Le Corbusiers Arbeitswelt wird im Kontext seiner zwei Ateliers in Paris dargestellt. Neben seinen Postkartensammlungen, Fundstücken und Fotografien sind seine legendären Vortragszeichnungen zu sehen.
Eine großformatige Videoinstallation des Künstlers Kay Walkowiak über den heutigen Zustand der Stadt Chandigarh rundet die Schau ab.
Kontext und wissenschaftliche Aufarbeitung
Die Ausstellung verknüpft historische Hintergründe mit aktuellen Forschungen, darunter die Studie „Le Corbusier, die Juden und der Faschismus“ von Jean-Louis Cohen. Durch Wandtexte und Objektbeschreibungen wird die komplexe Persönlichkeit Le Corbusiers verständlich vermittelt.
Erleben Sie diese einmalige Würdigung eines visionären Denkers und Künstlers, dessen Ideen die moderne Welt nachhaltig geprägt haben. Besuchen Sie das Zentrum Paul Klee und tauchen Sie ein in die kreative Welt von Le Corbusier!
Mehr unter: www.zpk.org