Wir sollten das Öl dort lassen wo es ist: in der Erde. Das schwierige, wachsende und zunehmende Verständnis für die Einflüsse des Menschen auf das System Erde resultiert in einer einfachen Geste, einer klaren Botschaft: Lasst das Öl im Erdboden.
Natürlich erscheint eine solche Botschaft vielen unerreichbar. Zunächst stellt sich die Frage, wer es dort lassen soll? Wir? Warum nicht die? Wir sollten das Öl im Boden lassen und doch ist es für unsere Lebenswelt und Wirtschaft elementar. Würden wir es lassen wo es ist, müsste sich unser Leben radikal ändern. Sämtliche Instanzen müssten neu gedacht werden. Das »Museum of Oil« ist eine neue Einrichtung, die sich noch im Aufbau befindet. Sie entwickelt sich mitten in der Herausbildung der größten Erkenntnis unserer Zeit, der schwierigen und sich entfaltenden Fähigkeit, die Veränderungen der Erde zu begreifen. Sie befindet sich auch mitten in der Entstehung neuer Arbeitsfelder, Forschungen, Projekte und neuen Aktivismus. Ihre Ziele sind klar: Die Ölindustrie zu einem Museumsartefakt zu machen, zu etwas, das der Vergangenheit angehört.
Um sicherzustellen, dass das Öl im Erdboden bleibt, umreißt und erfasst das »Museum of Oil« die Ausmaße, die die Ölindustrie angenommen hat, bis ihr Herrschaftsgebiet zerbrechlich und unhaltbar geworden ist. Sie ist brutal, ökologisch zerstörerisch und ökonomisch instabil. Das »Museum of Oil« sammelt Informationen, Gegenstände und Daten, die uns auf unterschiedliche Weise dem Beschluss näher gebracht haben, das Öl in der Erde zu belassen (es werden viele sein müssen) und die den befeuernden Entwicklungsvisionen Einhalt gebieten. Im Detail wird dargestellt, wie die vom Öl geformten Landschaften aussehen und welche die Hauptelemente der komplexen Verhandlungen zur Loslösung sind, damit das Öl der Vergangenheit angehört.
Videodokumentation:
ZKM | Institut für Bildmedien
Kamera: Martina Rotzal, Christina Zartmann
Schnitt: Johannes Maag, Peter Mueller
Sprecher: Florentine Krafft
Musik: „Everest“ von Scott Holmes (facebook.com/ScottHolmesMusic)