Humor und Satire haben im stern einen hohen Stellenwert. Zur Gründungszeit des sterns sowie im Lauf der folgenden Jahrzehnte hatte der Humor in der Zeitschriftenlandschaft in Deutschland seinen Platz am Rand, in der Regel als Witzseite am Ende eines Hefts. Der stern kultivierte einen neuen Umgang. Die Zeichner haben mehrere Seiten zur Verfügung und feste Rubriken, betreut von einer eigenen Humor-Redaktion. Die Cartoons und Zeichnungen wurden zu einem Aushängeschild der Zeitschrift.
Viele der Stern-Zeichner brachten es in ihrem Genre zu einem gewissen Ruhm. Hierzu zählten unter anderem Loriot, Markus, Peter Neugebauer, Papan und Fritz Wolf. Die Ausstellung im Caricatura Museum zeigt neben den Klassikern vor allem die aktuell im stern vertretenen Zeichner und Humoristen. Im Mittelpunkt werden die drei großen Komischen Künstler Gerhard Haderer, Til Mette und Tetsche stehen, die jeweils mit einer Seite jede Woche im Stern vertreten sind.

Dies bereits seit über 20 Jahren: Der Österreicher Gerhard Haderer, geboren 1951, zeichnet seit 1991 für den Stern. Til Mette, geboren 1956, der zwischendurch in den USA lebte und mittlerweile in Hamburg wohnt, veröffentlicht seit 1995 im Stern. Am längsten dabei ist Tetsche, geboren 1946, der bereits Ende der 1970er Jahre für den Stern die Seite „Neues aus Kalau“ erfand. Heute heißt seine Seite einfach „Tetsche“

Ebenfalls gezeigt wird eine Auswahl der wöchentlich erscheinenden politischen Karikaturen des Zeichners Nel. Die 2013 vom Humor-Redakteur Tobias Schülert ins Leben gerufene Rubrik „Ein Quantum Trost“ erhält einen eigenen Schwerpunkt: Die Zeichnungen einer Vielzahl von Cartoonisten werden in der Ausstellung gewürdigt und im Original neben Auszügen aus „Ein Quantum Trost“ präsentiert. Daneben gibt es Hörstationen mit den ebenfalls in der Rubrik erscheinenden Gedichten von Thomas Gsella, Autor und ehemaliger Titanic-Chefredakteur.

Mit der Ausstellung wird die Möglichkeit geschaffen, die Zeichnungen der herausragenden Künstler, die sich beim stern versammeln, im Original zu sehen. Gewürdigt wird aber auch die spezielle Haltung des stern zur Komischen Kunst. Die Ausstellung wird deutlich machen, dass es für Humor und Satire entsprechende Foren braucht.

Begleitend zur Ausstellung finden Veranstaltungen im Caricatura Museum Frankfurt statt: Im Künstlergesprächen stellen Til Mette und Tobi Schülert ihre Zeichnungen vor und sprechen über ihre Arbeit als Cartoonisten. Zudem wird es eine Lesung mit Thomas Gsella geben, der Gedichte und andere Texte präsentieren wird.

Mehr unter aricatura-museum.de

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