Die drei Ausstellungen – Retrospektiven von Nanni Balestrini (*1935), Hansjörg Mayer (*1943) und Gerhard Rühm (*1930) – sind Auftakt der Ausstellungsserie »Poetische Expansionen«, die im Sommer mit Reinhard Döhl, Helmut Heißenbüttel und Konrad Balder Schäuffelen fortgesetzt wird.
»Poetische Expansionen« präsentiert mit einer Serie ausgewählter Positionen eine der wichtigsten Tendenzen der Kunst des 20. Jahrhunderts: die Erweiterung der künstlerischen Medien. In den 1950er- bis 1970er-Jahren entstanden neue künstlerische Formen, indem die Grenzen zwischen Text, Bild, Objekt, Theater und Musik aufgehoben wurden und sich die Kunst von ihren herkömmlichen Materialien und Produktionsverfahren löste und für technische Medien öffnete.[huge_it_gallery id=“44″]
Ziel der Ausstellungsreihe »Poetische Expansionen« ist zu zeigen, dass entscheidende Impulse für diese Entwicklung aus der Dichtung und der Literatur kamen. Dichter und Künstler wie Nanni Balestrini, Reinhard Döhl, Helmut Heißenbüttel, Hansjörg Mayer, Gerhard Rühm und Konrad Balder Schäuffelen traten das Erbe Mallarmés, der Futuristen und Dadaisten an, die den Text aus der Linearität und dem Zwang der Narration befreit hatten. Buchstaben, Zeichen und Laute wurden zu Material. In Form von Objekten, Aktionen und Performances eroberten sie die dritte Dimension, den Raum, und die vierte Dimension, die Zeit. Poetische Expansionen zeigt die mediale Revolution der Künste, geboren aus der Auseinandersetzung mit sprachlicher Kommunikation nach dem Ende der Gutenberg-Galaxis und dem Beginn des Turing-Universums.
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