Heute haben wir uns einmal die künstlerische Freiheit genommen, über den Museumsrand hinaus zu schauen. Schon seit einiger Zeit treibt uns die Frage nach dem Spannungsverhältnis von Kunst, Kultur und Politik um: Kulturbetriebe, Künstler und Theatermacher definieren ihre Aufgaben in Zeiten von Fake News und wachsender gesellschaftlicher Polarisierung neu.
Wir sprachen zu dem Thema mit der Hamburger Regisseurin Julia Hart. „Ich habe noch nie politisches Theater gemacht“, sagt Julia Hart, „aber nach der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten musste ich etwas machen“.
Julia Hart stammt aus den USA und lebt seit zehn Jahren als Theaterrregisseurin in Hamburg. Die Wahl Donald Trumps im Herbst 2016 hat für sie viele Überzeugungen in Frage gestellt. „Für Frauen wahr diese Wahl wie ein Schlag ins Gesicht. Ich konnte nicht verstehen, wie man Trump wählen konnte. Und wenn ich etwas besser verstehen will, mache ich Kunst daraus.“
Viele Kulturschaffende fragen sich, ob und unter welchen Bedingungen Kunst politisch sein kann. Soll Kunst unpolitisch sein oder kann sie im Gegenteil gar nicht anders, als politisch zu sein. Für Julia Hart ist die Frage recht klar: „Mein Stück ist nicht politisch, weil es ein politisches Thema hat. Das Theater an sich ist politisch. Es bringt Menschen in einem Raum zusammen und dabei entsteht etwas.“
Mehr über Julia Hart gibt es auf ihrer Website.