Alf Poier ist der Neuro-Dadaist des Kabaretts. Seine Botschaften sind stets dialektisch und verquert, heben sich im Nonsens auf und sind gleichzeitig erfüllt von Tiefsinnigkeit. Apathisch-Meditatives paart sich mit Neurotisch-Expressivem, philosophische Erkenntnisspiralen prallen auf nihilistische Groteske. Nach der Erleuchtung kommt dann nur noch nix, das Nichtdenken als höchste Stufe. So meint der Künstler: „Noch bin ich ein Idiot, aber eines Tages werde ich mit dem Denken aufhören und dann kommen die Sterne von selber zu mir.“

Poier abstrahiert in seinen scheinbar sinnfreien Lautgedichten und Bildwerken die Bedeutung zugunsten einer künstlerischen Autonomie im verwandten Sinne der dadaistisch-surrealistischen Artikulationen à la cadavre exquis, sowie der Konkreten Poesie mit kindlich intuitivem Duktus. Trotzdem darf gelacht werden: In seinen Sprach-Bildwitz-Serien wie dem legendären Reh-Zyklus (REH-PORT, REH-GAL, HUR-REH) werden Wortwörtlichkeiten zu beißenden Bedeutungsmutanten umgepolt.

Die Ausstellung im tresor des Bank Austria Kunstforums stellt Alf Poiers bildnerisches Werk in den Fokus, mit Schwerpunkt auf den Zeichnungen, begleitet von Requisiten, musikalischen und filmischen Auszügen seiner Kabarettprogramme der letzten 20 Jahre.

Weitere Informationen unter: Bank Austria Kunstforum

Abonniere unseren Newsletter