Für die Lokremise in St.Gallen hat Olaf Nicolai ein begehbares Environment konzipiert, das ebenso Wüste wie Mondlandschaft sein könnte – darauf spielt das titelgebende Zitat an, ein Satz, den der US-amerikanische Astronaut Charles «Pete» Conrad Jr. am 18.11.1969 bei seinem Aufenthalt auf dem Mond äusserte. Nicolai lässt eine karge, utopische Landschaft entstehen, in der sich vielfache Bezugsebenen überlagern und verdichten. Zentral für die Arbeit sind die Verschiebungen im Verhältnis von Körper, Raum und Bewegung sowie vor allem auch die auf diese Weise evozierten Imaginationen.

Mit enzyklopädischer Aufmerksamkeit umkreist Olaf Nicolai verschiedene wissenschaftliche und literarische Felder, benutzt historische, politische und philosophische Elemente und entwickelt Werke in einer technisch und stilistisch neuartigen Sprache. Der Ausgangspunkt der Schau in St.Gallen ist die scheinbar triviale Tatsache, dass wir in unserer Wahrnehmung nicht einfach mit Natur konfrontiert sind, sondern unsere Wahrnehmung immer schon durch medialisierte Beziehungen vermittelt ist.

Nicolais Installation in der Lokremise besteht vor allem aus Sand, einem unverfestigten Sediment also, das sich unter wechselnden klimatischen Bedingungen zu einer Landschaft in Bewegung formiert. Dabei kommen geologische ebenso wie geopolitische Bezüge ins Spiel; zu denken ist außerdem an Michel Foucaults Begriff der Heterotopie: Foucault hat den Begriff in den späten 1960er Jahren lanciert, um damit transitorische Orte an den Rändern der Gesellschaft zu beschreiben, in denen die gesellschaftliche Ordnung sowohl repräsentiert als auch bestritten und unterminiert wird.

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