Kaum war 1989 die Mauer gefallen, füllten sich in Berlin leerstehende Gebäude, Fabriken und Flächen mit neuem Leben. Überall entstanden Clubs, Bars, Galerien, Ateliers und Studios. Diese junge Club- und Kulturszene entwickelte sich zum Motor für die Wiederbelebung der Stadt und die Neuausrichtung einer ganzen Generation junger Kreativer. Die Berliner Szene hat Techno zwar nicht erfunden, dennoch lässt sich das, was auf Veranstaltungen wie Tekknozid und in Clubs wie dem Ufo, Tresor und Planet ab 1989 geschah, rückblickend als Urknall und Wegbereitung für die bislang letzte große europäische Jugendkultur beschreiben. Mit visuellen und künstlerischen Ansätzen bewegte sich das Berliner Clubleben im Grenzbereich zwischen Video, Film, Projektion und Musik und bot vielen aufstrebenden Künstler*innen neue Perspektiven und Räume für Austausch, Begegnung und gemeinsames Feiern. Um die Jahrtausendwende lockte eine neue Generation von Clubs mit nie enden wollenden Partys Wochenende für Wochenende tausende von Technofans aus der ganzen Welt in die Hauptstadt und gab dem Sound der Stadt stetig neue Impulse – ein Prozess, der bis heute anhält. Mit dem Ausstellungsprojekt No Photos on the Dance Floor! Berlin 1989—Today wird die Berliner Clubszene seit dem Fall der Mauer historisch dokumentiert und in Clubnächten bei C/O Berlin „live“ erfahrbar gemacht.
Die Ausstellung wurde vom Gastkurator Heiko Hoffmann gemeinsam mit Felix Hoffmann, Hauptkurator bei C/O Berlin, kuratiert und zeigt Werke von Camille Blake, Tilman Brembs, Ben de Biel, Salvatore Di Gregorio, Martin Eberle, Matthias Fritsch, Dan Halter, Honey-Suckle Company, Erez Israeli, Romuald Karmakar, Steffen Köhn & Phillip Kaminiak, Anna-Lena Krause, Tilmann Künzel, Sven Marquardt & Marcel Dettmann, Marco Microbi, George Nebieridze, Alva Noto, Pfadfinderei, Daniel Pflumm, Mike Riemel Collection, Carolin Saage, Giovanna Silva, Wolfgang Tillmans, Lisa Wassmann und Michael Wesely.
Weitere Informationen: C/O Berlin