Als 1894 in der weit vernetzten Handelsstadt Hongkong die Pest ausbrach, war sie in Europa bereits seit mehr als 170 Jahren verschwunden. Panikreaktionen blieben daher weitestgehend aus, zumal die moderne Mikrobiologie dem Erreger dicht auf den Fersen war und ihn schließlich auch fand. Aus dem einstigen bedrohlichen Fluch war ein Untersuchungsgegenstand der modernen Medizin geworden.

Kurator Stefan Leenen folgt der dritten Pandemie von Hongkong aus in die globalisierte Welt und zeigt auf, wie sich die betroffenen Länder letztendlich erfolgreich wehrten. Erstmals erreichte die Pest auch den amerikanischen Kontinent und setzte sich dort dauerhaft fest. Die Forschung rund um den Pesterreger hatte aber nicht immer nur die Eindämmung der Seuche zum Ziel. Militärische Experimente beispielsweise suchten nach Möglichkeiten zum Einsatz der Pest als biologische Waffe. Seit den 1950er Jahren ist die Pest dank der massenhaften Herstellung von Antibiotika heilbar – aber dennoch immer noch präsent.

Mehr unter: pest-ausstellung.lwl.org

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