Zeit, Fortschritt, Krise, Revolution, Beschleunigung. Reinhart Koselleck, einer der einflussreichsten deutschen Historiker, verschränkte wie kaum ein zweiter Wissenschaftler das Denken in Begriffen mit dem Denken in Bildern: »Geschichte ist und bleibt eine Wissenschaft, die Erfahrung und Erkenntnis auf einander verweist«.

Sein Nachlass zeigt die Bestandteile dieser Erfahrungswissenschaft: das Arbeiten an Begriffen, mit denen er die politisch-sozialen Erfahrungen in der modernen Welt vermisst, allen voran die unterschiedlichen Erfahrungen von »Zeit«, und das Arbeiten mit Bildern, in denen er deren historische Funktionen mit seiner eigenen Erfahrung als Betrachter und Fotograf verknüpft und so die »Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen« einfängt.

Der Nachlass von Reinhart Koselleck mit seiner Bibliothek, den Manuskripten, Zettelkästen und über 20.000 zumeist selbst gemachten Fotos von politischen Bildern und Denk- mälern ist aufgeteilt auf das Deutsche Literaturarchiv und das Deutsche Dokumentations zentrum für Kunstgeschichte / Bildarchiv Foto Marburg. Seit 2011 wird er mit Unterstützung der Gerda Henkel Stiftung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft erschlossen.

16. Januar bis 12. April 2015 im Literaturmuseum der Moderne. Eröffnung mit Adriana Markantonatos, Moritz Neuffer und André Kieserling.

Mehr unter: www.dla-marbach.de

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