Die Restaurierung des Hamburger Modells des Salomonischen Tempels
Zu den prominentesten Stücken des Museums für Hamburgische Geschichte gehört ein weitgehend aus Holz bestehendes Modell des Salomonischen Tempels. Nun wird es nach umfassender Restaurierung wieder präsentiert.
Auftraggeber für das Hamburger Tempelmodell war der Jurist und Ratsherr Gerhard Schott (1641– 1702). Im Jahre 1677/78 war der vielseitig gebildete Schott maßgeblich an der Gründung der Hamburger Oper am Gänsemarkt, der ersten bürgerlich initiierten Oper im deutschsprachigen Raum, beteiligt und bis 1693 ihr erster Direktor. Ab etwa 1680 ließ er das Modell von erschiedenen Handwerkern in großer Feinarbeit anfertigen. Historischen Berichten zufolge war es in einem Nebenraum der Gänsemarktoper ausgestellt, als dort 1692 die Oper „Die Zerstörung Jerusalems“ aufgeführt wurde. Als Bühnendekoration war es also nicht gedacht. Der Grund, ein solch aufwändiges Stück herstellen zu lassen, muss in dem seinerzeit enormen Interesse gesucht werden, diesen Ort der Vollkommenheit zu erfassen. Traditionell galt der Salomonische Tempel als Symbol vollkommener Ordnung auch im übertragenen Sinn, also auch der Ordnung der Welt und somit der Ordnung im Staat. In Anspruch genommen wird er in der Zeit des Barock für die Propagierung einer obrigkeitlichen Ordnung im Sinne einer christlichen heiligen Stadt, die sozialen Frieden und göttliche Gerechtigkeit beschwört.
Mit seinem Grundmaß von knapp 3,50 × 3,50 m ist es das größte historische Modell eines einzelnen Architekturkomplexes.
Der Salomonische Tempel
Konservierung – Restaurierung – Neuentdeckungen
21. Oktober 2015 bis 10. Januar 2016
Mitwirkende der Restaurierung
Kristin Goda, Dipl. Restauratorin
Britta Winkelsen, Dipl. Restauratorin
Annette Morinaga, Objektrestauratorin
Karsten Püschner, Dipl. Restaurator
Kaja Schönfelder, Praktikantin der Restaurierung
Peter Brick, Tischler
Gisela Krömer, Assistentin
Kamera
Gisela Krömer
Melcher Ruhkopf
Schnitt
Melcher Ruhkopf
Sönke Knopp
Text
Sönke Knopp
Melcher Ruhkopf
Sprecherin
Sophia Jänicke
Audioaufnahme und Audioschnitt
Lukas Tügel
Musik
NVIE Motho
Konzept und Koordination
Sönke Knopp
Ein Film der Historischen Museen Hamburg