Der europäische Kolonialismus stellte für Menschen des Globalen Südens eine Epoche der Gewalt und Dehumanisierung dar. Auch Deutschland beteiligte sich Ende des 19. Jahrhunderts am Wettstreit um Kolonien. Oft wird dieses Kapitel jedoch vergessen, verschwiegen oder im Vergleich zu anderen Kolonialmächten als weniger schlimm betrachtet. Eine solche Perspektive verkennt jedoch die historischen Fakten. Deutschland besaß zahlreiche Kolonien in Afrika und im Pazifik.
Postkoloniale Perspektiven betonen, dass die Epoche des Kolonialismus mit ihren Auswirkungen bis in die Gegenwart hineinwirkt. Die Welt funktioniert immer noch nach einem kolonialen und rassistischen Denken. Dies kommt in den verschiedensten Bereichen des Alltags immer wieder zur Geltung. Sei es die Frage nach der Repräsentation Schwarzer Menschen, anti-asiatischer Rassismus in Bezug auf Covid 19 oder das Erbe des Kolonialismus im Frankfurter Stadtbild. Immer wieder machen von Rassismus betroffene Menschen die Erfahrung der Ausgrenzung. Sie fordern eine Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus. Dies bedeutet zum einen, die Verbrechen sichtbar zu machen und zum anderen, die Geschichtserzählung um Perspektiven von Betroffenen zu erweitern.
Weitere Informationen zu der Ausstellung: https://www.historisches-museum-frank…