Kunstwerk des Monats: Erich Heckel, „Zwei Ruhende“ (1931)
Jeden Monat wird ein Werk aus der Sammlung des Museum Kunstpalast von den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses und in regelmäßigem Wechsel zwischen den Abteilungen präsentiert. Nicht nur die Kurzführung im Rahmen der KUNSTPAUSE, sondern auch ein wissenschaftlicher Essay eröffnen neue Sichtweisen auf das betreffende Kunstwerk.
Erich Heckel lernte seine spätere Frau Siddi – mit bürgerlichem Namen Milda Georgi – 1910 in Dresden kennen. Sie arbeitete als Tänzerin in Berlin, er war der organisatorische Kopf der 1905 in Dresden gegründeten expressionistischen Künstlergruppe Brücke. In einem Programmtext hielten die Mitglieder 1906 fest, sich „Arm- und Lebensfreiheit“ verschaffen zu wollen. Lebensfreiheit bedeutete für sie, die Fesseln der bürgerlichen Gesellschaft abzustreifen und beispielsweise in einem gemeinschaftlichen Atelier zu wirken, von unbefangenen Modellen inspiriert. Die „Spontaneität“ des Malens und Zeichnens bereiteten die Künstler in sogenannten „Viertelstundenakten“ vor – ein Training, das ihre Fähigkeit förderte, den meist nackten weiblichen Körper in Bewegung darzustellen. Wer Modell stand, war nicht so entscheidend, wenn diese Person den Erwartungen entsprach, so wie eine Fünfzehn-jährige namens Isabella, „ein bezauberndes junges Mädchen, fast noch ein Kind“ – erinnerte sich später ein Mitglied der Gruppe. Dass von Isabella nur der Vorname bekannt ist, belegt, dass sie den Malern ein Ideal fern von persönlicher Zuneigung erfüllte
Mehr zum Kunstwerk des Monats unter www.smkp.de zu finden.
In Zusammenarbeit mit IKS – Institut für Kunstdokumentation und Szenografie
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