Das Lentos zeigt in der Ausstellung „Female Sensibiity“ mit über 200 Kunst­wer­ken aus der Wie­ner SAMM­LUNG VER­BUND, wie 82 Künst­le­rin­nen die Kon­struk­ti­on des Weib­li­chen in den 1970er-Jah­ren hin­ter­frag­ten. Die Aus­stel­lung hebt die Pio­nier­leis­tung der ​„Femi­nis­ti­schen Avant­gar­de“ her­vor. Den Begriff präg­te Grün­dungs­di­rek­to­rin Gabrie­le Schor um den Kunst­ka­non zu erweitern.

Erst­mals in der Geschich­te der Kunst zeig­ten vie­le Künst­le­rin­nen auf ver­schie­de­nen Kon­ti­nen­ten die Unter­drü­ckung der Frau. Dabei setz­ten sie den eige­nen Kör­per als sozia­les Zei­chen ein. Sie pran­ger­ten die Ein­schrän­kung auf die Rol­le der Mut­ter, Haus- und Ehe­frau an; visua­li­sier­ten das Ein­ge­sperrt-Sein, die weib­li­che Sexua­li­tät, das Dik­tat der Schön­heit und fächer­ten eine Viel­zahl von weib­li­chen Iden­ti­tä­ten auf. Erstaun­lich ist, dass for­mal ähn­li­che Stra­te­gien ent­stan­den, obwohl die Künst­le­rin­nen ein­an­der nicht kann­ten. Von der män­ner­do­mi­nier­ten Male­rei los­ge­löst wid­me­ten sich die Künst­le­rin­nen Medi­en wie Foto­gra­fie, Film und Per­for­mance, die im Ver­gleich his­to­risch ​„unbe­las­tet“ waren. Der Über­zeu­gung ​„Das Pri­va­te ist Poli­tisch“ fol­gend reflek­tier­ten die Künst­le­rin­nen tra­di­tio­nel­le gesell­schaft­li­che Erwar­tun­gen an Frau­en und tra­ten die­sen mit viel Iro­nie entgegen.

Neben pro­mi­nen­ten Posi­tio­nen kön­nen auch vie­le weni­ger bekann­te im Lentos zum ers­ten Mal ent­deckt wer­den. Unter den 82 inter­na­tio­na­len Künst­le­rin­nen sind 17 Öster­rei­che­rin­nen vertreten.

Mehr unter: www.lentos.at

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