Die Originalfiguren des Broderbrunnens in St.Gallen, 1896 vom Bildhauer August Bösch konstruiert, stehen zur Zeit in der Lokremise. Die Finger im Spiel hatte der Künstler Simon Starling. Mit eigenen Werken ergänzt, haucht er den drei Bronzefiguren neues Leben ein. Gewagt! Aber es funktioniert.

Simon Starling gehört zu der Generation konzeptuell arbeitender Künstler, die ihre Werke auf ökologische oder ökonomische Systeme von heute beziehen bzw. aus diesen heraus entwickeln. Dabei drehen sich seine eigenwilligen Projekte um Nutzungszyklen, um die überraschenden Transformationen alltäglicher Dinge und die damit verbundenen ideologischen und ästhetischen Umwertungen.

In den letzten Jahren war Simon Starlings Schaffen in Museen weltweit zu sehen. Die Ausstellung in der Lokremise, realisiert aus Anlass seines den Bodensee mit der Stadt St.Gallen verbindenden Kunstprojektes, ist seine erste Einzelausstellung in der Schweiz seit der Präsentation im Basler Museum für Gegenwartskunst 2005.

In einem aus den Tiefen gehobenen und restaurierten Boot, angetrieben von einer Dampfmaschine, kreuzt der englische Künstler Simon Starling (*1967 in Epson/GB) 2006 auf dem Loch Long. Dignity dient dabei als Gefährt und Treibstoff. Nach und nach werden die hölzernen Planken verheizt, um die Maschine anzutreiben, bis das Schiff schliesslich Leck schlägt und wieder im See versinkt: Autoxylopyrocycloboros betitelt der in Kopenhagen lebende Künstler die Aktion, die exemplarisch ist für seine künstlerische Strategie.

Kurator: Konrad Bitterli

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Produktion: art-tv.ch

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