Die Nacht vom 17. auf den 18. Oktober 1977 ist ein Moment, in dem Stuttgart in den Fokus der deutschen Geschichte rückte. Genau gesagt lag der Fokus auf dem 7. Stock des Bau 1 der Strafvollzugsanstalt in Stuttgart-Stammheim. Dort vollzogen die Mitglieder der linksterroristischen Roten Armee Fraktion Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Jan-Carl Raspe und die schwer verletzt überlebende Irmgard Möller als Reaktion auf die Befreiung der Landshut-Geiseln in Mogadischu kollektiven Selbstmord. Bis heute sind Fragen zur Rolle der Behörden bei der Überwachung der Häftlinge in dieser Nacht und in den Jahren zuvor offen und werden bis heute intensiv diskutiert.
Anlässlich des 45. Jahrestages geht das StadtPalais mit der Filmkamera den Geschehnissen insoweit auf den Grund, dass es die Sammlung des Strafvollzugsmuseums mit Objekten aus den Zellen von Andreas Baader und Jan-Carl Raspe besucht. Im Gespräch mit der Leiterin des Strafvollzugsmuseums, Susanne Opfermann, begutachtet der Direktor des StadtPalais von den RAF-Häftlingen selbstgebaute Pizzaöfen, Herdplatten, Tauchsieder und Tresore. Zumeist waren diese Gegenstände wie auch die beiden Schusswaffen, mit denen sich Andreas Baader und Jan-Carl Raspe in der Todesnacht erschossen, aufwendig versteckt, wie im Strafvollzugsmuseum eindrucksvoll nachzuvollziehen ist. Begleitet von der Kamera besuchten Opfermann und Giese auch eine original wiederaufgebaute Häftlingszelle auf dem 5. Stock des Bau 1 in Stammheim, um sich ein Bild von den unterschiedlichen Untersuchungshaftbedingungen für die normalen und die RAF-Häftlinge zu machen.

Kooperationspartner: Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg

Weitere Informationen: StadtPalais – Museum für Stuttgart

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