Das Werk der polnischen Autorin Olga Tokarczuk ist in über 37 Sprachen übersetzt: Welche Rolle spielt Übersetzen für sie als Schriftstellerin in ihrer Schreibpraxis? Inwiefern lassen sich Tokarczuks Jakobsbücher, die in der Welt des Ostjudentums im 18. Jahrhundert spielen, auch als Produkt eines Übersetzungsvorgangs lesen?
Lisa Palmes und Lothar Quinkenstein haben zur Übersetzung des Romans ein Journal angelegt, in dem sie ihre Arbeitsweise dokumentierten, unter anderem ihre Suche nach dem geeigneten Wortmaterial sowie das Übersetzen im Tandem.
Was bedeutet es für die beiden, zu übersetzen – dies durchaus in einem weiten Sinne verstanden?
Über sprachliche, literarische und kulturelle Dimensionen des Übersetzens kommt die Literaturwissenschaftlerin Silke Pasewalck mit der Autorin und ihren Übersetzer*innen ins Gespräch.
Olga Tokarczuk (* 1962 in der Nähe von Zielona Góra/Grünberg) lebt in Wrocław/Breslau; ihre Sujets spielen bevorzugt in Grenzgebieten und Kontaktzonen, sei es an der polnisch-tschechischen Grenze in Niederschlesien (Dom dzienny, dom nocny, 1998; dt. Taghaus Nachthaus, 2001) oder in den polnischen Ostgebieten (pl. Kresy), deren jüdischer Tradition sie in ihrem historischen Roman Księgi Jakubowe (2014; dt. Die Jakobsbücher, 2019) nachgeht.
Lisa Palmes ist Germanistin, Polonistin und Übersetzerin. Sie übersetzte die Nobelpreisrede von Olga Tokarczuk (Der liebevolle Erzähler, 2020) und gemeinsam mit Lothar Quinkenstein Die Jakobsbücher (2019).
Lothar Quinkenstein ist Germanist, Schriftsteller und Übersetzer. Zuletzt übersetzte er von Olga Tokarczuk Die Jakobsbücher (gemeinsam mit Lisa Palmes, 2019) und Die grünen Kinder. Bizarre Geschichten (2020).
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