„Der FC Bayern und seine Juden“ von Dietrich Schulze-Marmeling, gelesen von René Loeb.

Dietrich Schulze-Marmeling gilt seit Jahren als einer der besten deutschen Buchautoren in Sachen Fußballgeschichte. Im Verlag Die Werkstatt veröffentlichte er u.a. Bücher zur Fußballweltmeisterschaft sowie zu den Vereinen Bayern München und Borussia Dortmund. Sein Buch „Barca“ hat im Jahr 2010 bei der Wahl zum Fußballbuch des Jahres den dritten Platz belegt. „Der FC Bayern und seine Juden“ wurde ein Jahr später zum Fußballbuch des Jahres gewählt.

Im Mittelpunkt dieses glänzend geschriebenen Geschichtsbuch steht Kurt Landauer, der langjährige jüdische Präsident des FC Bayern und große Visionär des deutschen Fußballs in der Weimarer Zeit. Dank ihm zählte der heutige Rekordmeister bereits in den Pioniertagen des deutschen Fußballs zu den fortschrittlichsten Adressen. Er beschäftigte ausländische Trainer, betrieb eine vorzügliche Nachwuchsarbeit, spielte modernen Fußball und war ein Verfechter des Profisports. 1932 wurden die Bayern erstmals Deutscher Meister dank eines ebenfalls jüdischen Trainers.

Als wenig später die Nationalsozialisten die Macht übernahmen, ging es mit dem FC Bayern bergab. Die Nazis vergaben ihm nie, dass er vor 1933 ein „Judenclub“ gewesen war. Kurt Landauer kam für einige Zeit ins KZ und musste dann emigrieren. Nach 1945 kehrte er zurück und half beim Neuanfang. Doch erst in den 1960er Jahren erholte sich der Verein endgültig von der Zerschlagung seiner einstmals großen Fußballkultur. Und noch länger sollte es dauern, bis er sich diesem tragischen Kapitel seiner Geschichte stellte.

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