Conradin Frei zeigt im Raum für zeitgenössische Fotografie erstmalig in einer institutionellen Einzelausstellung eine Auswahl fotografischer Arbeiten aus einem Konvolut, das er er in den letzten beiden Jahren während Reisen im Mittelmeerraum zusammengetragen hat. Seine vor einem Jahr in einer Gruppenausstellung der Alten Fabrik in Rapperswil präsentierten Exponate (Imagination of Nature – Der Traum von gebändigter Wildnis, 2. Mai bis 28. Juni, Gebert Stiftung für Kultur, kuratiert von Alexandra Blättler) deuteten zum Beispiel auf den Grenzbereich von Natur und kultivierter Wildnis hin. Sieht man hier den Bordstein eines ungepflegten Gartens oder bereits die staubig befahrene Durchfahrtsstrasse?

Während seinen Aufenthalten fotografiert Conradin Frei dabei nicht einfach Landschaften, Architektur oder Menschen. Im Gegenteil, der Mensch fehlt fast gänzlich in seinen Bildern und bei längerer Betrachtung fällt vor allem ins Auge, dass vielleicht die unauffälligsten Augenblicke seine Aufmerksamkeit wecken und daher zu besonderen Momenten eingefroren werden.
Wie der Titel „Dorade Royale“ erahnen lässt, gilt das Hauptaugenmerk der Ausstellung dem Motiv des Fisches. Ob das Bild eine Auslage auf einem grossen Fischmarkt in Genua oder in einem Supermarkt in Korcula zeigt, lässt sich nicht eruieren. Dem Fotografen geht es in keiner Weise um den touristischen Blick eines Reisenden, sondern versteht er sich als Sammler von Sujets und Formen die sich in ihrer Vielfalt nicht mehr beheimaten lassen.

Conradin Frei schloss 2010 sein Studium der Fotografie an der Zürcher Hochschule der Künste ab und lebt in Zürich.

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