Unter dem Titel Arch of Hysteria. Zwischen Wahnsinn und Ekstase widmet das Museum der Moderne Salzburg dem Motiv der Rückbeuge eine große Themenausstellung. Der sogenannte „arc de cercle“, der „Große Bogen“, ist mit seiner Ambivalenz zwischen Kontrollverlust und Beherrschung ein verführerisches Motiv, das eine lange Tradition in der Kunst- und Kulturgeschichte hat. Es findet sich einerseits in Darstellungen von Tanz und Akrobatik, andererseits in solchen von physischer oder psychischer Krankheit: Der überstreckte (Frauen-)Körper kann ekstatische Entrückung oder psychotische Gestörtheit ebenso wie virtuose Körperbeherrschung und Expressivität ausdrücken.
Arch of Hysteria ist die erste Ausstellung, die sich ganz auf dieses bildmächtige Motiv konzentriert. Kunstwerke der letzten rund 100 Jahre aus verschiedenen Kontexten zeigen die Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten, die der Pose innewohnen – bis hin zu ihrer Umwandlung in abstrakte, aber dennoch expressive und unverkennbare Formen. Die Ausstellung beleuchtet die (kunst-)geschichtlichen Wurzeln des Motivs ebenso wie aktuelle Fortschreibungen in Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie sowie Video- und Performancekunst; mehrere Arbeiten wurden eigens für die Ausstellung konzipiert.
Mit Werken von u. a.: Ellen Auerbach, Charles Bell, Joseph Beuys, Alexandra Bircken, Günter Brus, Eglė Budvytytė, Nola Bunke, Alfred Czerny, Salvador Dalí, Denis Darzacq, Paul Gustave Doré, Max Ernst, VALIE EXPORT, Franz Fiedler, Agnès Geoffray, Gelatin, Georg Herold, Richard Hoeck, Athanasius Kircher, Erika Giovanna Klien, Gustav Klimt, Joachim Koester, Käthe Kollwitz, Rudolf Koppitz, Alfred Kubin, Erwin Lang, Ulrike Lienbacher, Madame d’Ora, Leslie De Melo, Manufaktur Friedrich Goldscheider, Meta Mettig-Ellenberger, Adi Nes, Tilman Peschel, Ronit Porat, Lotte Reiniger, Karl Reisenbichler, Albert Renger-Patzsch, Paul Richer, Auguste Rodin, Mileva Roller, Barbis Ruder, Charlotte Rudolph, Volker Saul, Valerie Schmidt, Wiebke Siem, Helene von Taussig, Markus Vallazza, Rainer Wölzl
Weitere Informationen: Museum der Moderne Salzburg