Die junge ukrainische Künstlerin Margo Sarkisova musste wegen dem Krieg der Russen gegen die Ukraine bereits zwei Mal fliehen: 2014 von Donezk nach Charkiv und 2022 von Charkiv nach Graz. Sie zeigt in der Ausstellung ihr künstlerisches Forschungsprojekt „6769“, das ihre doppelte Herkunft als Ukrainerin und assyrische Christin thematisiert. Wie lässt sich dabei das Konzept von Individualität mit ihrer Herkunft vereinbaren? Wie sieht die geschlechtsspezifische Sozialisierung von Frauen aus? Viele ihrer Bilder weisen Symbole wie Wurzeln und Blumen auf: Ein Beispiel, die auf die Bewältigung der Fluchterfahrung der Künstlerin anspielt: Die Figur des Gärtners, die sie in ihren Werken untersucht, wird als Bild des zukünftigen „friedlichen Soldaten“ gezeigt, der nie aufhört, metaphorische Samen für die Zukunft zu pflanzen.
Margo Sarkisova in Pokrowsk, Region Donezk, Ukraine, geboren und aufgewachsen, derzeit in Graz lebend. 2022 wegen des russischen Angriffskriegs zum zweiten Mal geflohen, diesmal aus Charkiw, wo sie nach der Flucht aus Donezk seit 2014 künstlerisch arbeitete. Margo Sarkisova studierte an der Staatlichen Akademie für Design und Kunst in Charkiw im Atelier von Ildan Yakhin. Teilnahme an internationaler Gruppenausstellung im Print Center New York (USA) 2020 und Projektmitarbeit bei „Falling Shadow of Dreams“ im ukrainischen Pavillon auf der 58. Biennale von Venedig (2019). In ihrer künstlerischen Praxis erforscht die in ihrer Familie sowohl die assyrische und ukrainische Identität vereinende Künstlerin nationale Identität, Ungleichheit zwischen den Geschlechtern sowie die Rolle der Frau und arbeitet über „Heimat“, „Wurzeln“ und den Impact des kulturellen Kontexts auf das Leben der Menschen. Sie wurde von rotor 2022 eingeladen, Teil der Ausstellung „Wesen & Kreaturen. Kapitel 2: Inmitten neuer und alter Verwandtschaften“ zu sein. Der längere Aufenthalt von Sarkisova war eine Kooperation von rotor mit der Kulturvermittlung Steiermark.
Mehr unter: kultum.at