Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) war an nahezu allen nationalsozialistischen Verbrechen beteiligt: Misshandlungen, Deportationen, Verfolgung, Morde an zahlreichen Menschen. Doch nur wenige Gestapo-Mitarbeitende mussten sich dafür vor Gericht verantworten. Die erste Sonderausstellung im Erinnerungsort Hotel Silber, die am 6. Dezember 2023 eröffnet wurde, beleuchtet die schwierige rechtliche Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Gestapo. Aber nicht nur im Gerichtssaal wurden Fragen nach Schuld, Verantwortung und Strafe verhandelt. Die Prozesse lösten gesellschaftliche und politische Debatten über den Umgang mit der NS-Vergangenheit aus: Ist Gerechtigkeit oberstes Gebot? Oder muss sie im Land der Täter*innen gegen den „gesellschaftlichen Frieden“ abgewogen werden? Wie lange nach der Tat ist Sühne sinnvoll?
Begrüßung:
Prof. Dr. Paula Lutum-Lenger, Direktorin des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg
Eröffnungsrede:
Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Einführungsgespräch:
Lea-Theresa Berg und Friedemann Rincke, Kurator*innen im Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Moderation:
Matthias Merz, Vorsitzender Richter am Landgericht Stuttgart
Die Ausstellung ist noch bis zum 2. Februar 2025 zu sehen.
Mehr unter: www.hdgbw.de