Wie kann man im Zeitalter der „Postwahrheit“ auf ein kritisches Publikum zugehen und es ansprechen?

Die Gesprächsreihe von ZKM und Staatlicher Hochschule für Gestaltung Karlsruhe lädt internationale Gäste aus Philosophie, Literatur und Kunst zum offenen Austausch mit Mitgliedern der Hochschule, Mitarbeitern des ZKM und der Karlsruher Bevölkerung ein. In der jüngsten Veranstaltung beschäftigt sich der Schriftsteller und Kulturkritiker Boris Buden mit der Krise der Kommunikation nach dem Niedergang des verbindlichen Wissens.

Moderation: Constanze Fischbeck und Alistair Hudson

Einer der wichtigsten Aspekte der Krise, die die Welt zu Beginn des 21. Jahrhunderts erfasst hat, betrifft das Wissen und seinen aktuellen Status in den heutigen Gesellschaften. Wir erleben sie in erster Linie in Form einer wachsenden epistemischen Unsicherheit. Ihr markantestes Symptom ist die Erosion eines faktenbasierten Diskurses, der oft durch die Begriffe „post-truth“ oder „post-fact“ verkörpert wird und von einer breiten Akzeptanz verschiedener Verschwörungstheorien begleitet wird.

ei der Auseinandersetzung mit dieser Herausforderung wird sich der Vortrag auf das Konzept des sogenannten „vernakulären“, d.h. lokal verankerten Publikums konzentrieren, dessen Ansprache – Kommodifizierung – heute eine bekannte Strategie der techno-kapitalistischen Expansion ist. Der Vortrag nimmt die traumatische Erfahrung der sogenannten Re-Vernakularisierung der deutschen Sprache und Kultur (Jürgen Trabant) zum Ausgangspunkt; er beschwört das antisystemische Konzept der „vernakulären Werte“ (Ivan Illich) und reflektiert den ambivalenten Charakter des „Alltags“ (Michel de Certeau), seinen populistisch-konservativen Charakter einerseits und seine emanzipatorischen Potentiale andererseits.

Credits:
Produktion
© ZKM | Video Studio, 2024
Osama Tashfeen Mughal (Kamera/Schnitt)
Dan Samuel Pariyarathu (Kamera)

Mehr unter: zkm.de

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