Eduardo Paolozzi (1924-2005) war einer der eigenwilligsten und vielseitigsten britischen Künstler der Nachkriegszeit. In den 1940er Jahren trat er mit einer Serie von Collagen in Erscheinung, in denen er Bilder aus der Populärkultur und Werbung kombinierte. Unter dem Einfluss von Surrealismus und Dadaismus entwickelte er eine Bildsprache, mit der er die Entwicklung der britischen Pop-Art vorwegnahm. Dabei erkannte „er sehr früh in den Illustrationen der Massenkultur die Möglichkeit, eine neue Ästhetik entwickeln zu können, die sich von der tradierten absetzt, weil bewusst und provokativ ‚minderes‘, außerkünstlerisches und mit Informationen besetztes Bildmaterial auf die Ebene der Kunst ‚erhoben‘ wird.“ (Winfried Konnertz)
Seine späteren kraftvollen Skulpturen und Drucke, die Paolozzis anhaltenden internationalen Erfolg begründeten, erforschen das Verhältnis von Mensch und Wissenschaft, suchen nach einer inhaltlichen und formalen Entsprechung zu den neuen Mythen der sich formierenden Massengesellschaft. Dabei bedient sich Paolozzi auch in der Skulptur einer Collagetechnik, welche die Relikte einer technik- und medienbestimmten Kultur in neue Bedeutungszusammenhänge integriert.
Anlässlich von Eduardo Paolozzis hundertstem Geburtstag präsentiert der Skulpturenpark Waldfrieden mit Unterstützung der Paolozzi Foundation eine umfangreiche Werkschau, die neben Skulpturen aus verschiedenen Schaffensperioden auch einen Querschnitt des grafischen Oeuvres umfassen wird.
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