Im Rahmen eines neunmonatigen Projekts wurde Sol LeWitts monumentales Werk „Wall“ fast 20 Jahre nach seiner ersten Errichtung erneut re-aktiviert und in einen Dialog mit zeitgenössischen künstlerischen Positionen gebracht. Die Re-Kontextualisierung dieses ikonischen Werks geschah durch die Interventionen von Künstler*innen wie Gabriela Golder, Franz Vana, Helene Thümmel, Alicja Kwade, dem Kollektiv BURST und weiteren Künstler*innen, die das ursprüngliche Konzept durch neue Perspektiven bereicherten.

Der Plan designt das Werk

Sol LeWitts Konzept folgt dem Prinzip, dass die Idee selbst das Werk erschafft. Die physische Umsetzung der Wall war – ganz im Sinne LeWitts – ein kollektives Unterfangen. Bei dieser zweiten Errichtung wurde das Zusammenarbeiten beim Mauerbau zu einem sichtbaren Teil des künstlerischen Prozesses. Die Zusammenarbeit mit den Crewmitgliedern aus dem Jahr 2004 ermöglichte einen spannenden Austausch und eröffnete Diskussionen zu den Themen Sichtbarkeit und Gültigkeit von Arbeit, Koproduktion und Delegation.

Die neuen Interventionen bauten auf diesen Gedanken auf und brachten Fragen zu zeitgenössischer Kunstproduktion, Arbeitsprozessen und dem kollektiven Schaffen in die Debatte ein. Besonders Gabriela Golder setzte sich mit den unsichtbaren Formen der Arbeit auseinander, während Alicja Kwade die Wahrnehmung von Raum und Zeit in Bezug auf das Werk hinterfragte. Franz Vana und Helene Thümmel beschäftigten sich mit der performativen Komponente des Bauprozesses und der Sichtbarkeit der beteiligten Personen. Das Kollektiv BURST fügte mit ihrer Intervention eine soziale Dimension hinzu, die den Wert von Koproduktion und Zusammenarbeit neu beleuchtete.

Insgesamt bot das Projekt eine spannende Neuinterpretation von Sol LeWitts Werk und zeigte auf, wie künstlerische Zusammenarbeit und die Re-Aktivierung von Konzeptkunst in einem aktuellen Kontext neue Fragen und Perspektiven hervorbringen können.

Video: Reithofer Media

Mehr unter: www.museum-joanneum.at

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