In den 1920er Jahren entwickelte der Kunst- und Kulturwissenschaftler Aby Warburg seinen Bilderatlas Mnemosyne. Für dieses Projekt studierte er die motivischen Wechselwirkungen zwischen Kunstwerken aus der Antike und der Renaissance bis hin zur Gegenwartskultur. Um die historisch immer wiederkehrenden visuellen Themen und Muster erkennbar zu machen, stellte Warburg in seinem Atlas Abbildungen historischer Kunstwerke aus dem Nahen Osten und Europa neben zeitgenössische Zeitungsausschnitte und Werbeanzeigen.

Seine Methode setzte neue Maßstäbe: Motive und Darstellungen wurden erstmals epochenübergreifend betrachtet. Seine Arbeit überschritt die Fachgrenzen zwischen Kunstgeschichte, Philosophie und Anthropologie und war grundlegend für die heutigen Disziplinen der Bild- und Medienwissenschaften.

Warburgs Ansatz bietet bis heute große Inspiration und alternative Routen für unsere visuell und digital dominierte Welt. Auf 63 großen Tafeln zeigt die Ausstellung erstmals und nahezu vollständig, die letzte dokumentierte Version des Atlas mit Warburgs originalem Bildmaterial.

Kuratiert von Roberto Ohrt und Axel Heil mit dem Warburg Institute, London, in Zusammenarbeit mit der Bundeskunsthalle

Produziert vom Haus der Kulturen der Welt, Berlin

Mehr unter: www.bundeskunsthalle.de

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