Alina Szapocznikow: KÖRPERSPRACHEN – Eine wegweisende Bildhauerin des 20. Jahrhunderts

Die Ausstellung KÖRPERSPRACHEN bietet eine seltene Gelegenheit, das faszinierende Werk der polnischen Bildhauerin Alina Szapocznikow (1926–1973) kennenzulernen. Als eine der innovativsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts erlangte sie erst in den letzten Jahrzehnten internationale Anerkennung.

Im Mittelpunkt ihres Schaffens steht der menschliche Körper, den sie in ihren Skulpturen und Zeichnungen als Ausdruck von Vergänglichkeit, Schmerz und Sinnlichkeit erforscht. Mit experimentellen Materialien wie Polyester und Polyurethan sowie unkonventionellen bildhauerischen Techniken revolutionierte sie die zeitgenössische Skulptur. Besonders bekannt sind ihre serienhaften Abgüsse von Körperzonen wie Lippen, Brüsten und Bäuchen, die sie in eindrucksvolle, oft provokante Werke überführt.

Die Ausstellung präsentiert über 80 Werke aus den Jahren 1950 bis 1973, mit einem Schwerpunkt auf Szapocznikows experimenteller Phase ab den 1960er-Jahren. Ihre Kunst reflektiert persönliche Erfahrungen als Holocaust-Überlebende sowie Einflüsse von Surrealismus, Nouveau Réalisme und Pop Art. Neben klassischen figurativen Skulpturen zeigt die Schau auch ihre späteren „unbeholfenen Objekte“ (objets maladroits), die traditionelle Körperdarstellungen hinterfragen.

Szapocznikows Werk ist geprägt von einer einzigartigen Verbindung aus Vergänglichkeit und Erotik, Verletzlichkeit und Humor. Ob in Marmor gemeißelt, als skulpturale Lichtobjekte oder als hautartige Hüllen – ihre Kunst bleibt bis heute visionär.

Die von Ute Stuffer und Prof. Dr. Ursula Ströbele kuratierte Ausstellung ist eine Kooperation zwischen dem Kunstmuseum Ravensburg und dem Musée de Grenoble. Begleitend erscheint ein umfangreicher Ausstellungskatalog im Verlag VfmK.

Mehr unter: www.kunstmuseum-ravensburg.de

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