In ihrem Buch Mikrogeschichten der Erinnerungskultur (2022) untersucht Magdalena Saryusz-Wolska anhand des Romans, des Hörspiels und der Fernsehserie Am grünen Strand der Spree (1955–1960) die Erinnerung an die Massenerschießungen von jüdischen Männern, Frauen und Kindern in Orscha, einer Stadt in der deutsch besetzten Sowjetunion während des Zweiten Weltkriegs. Wie war es möglich, dass eine umfangreiche Darstellung dieses NS-Verbrechens in der frühen Bundesrepublik erschien und für Radio und Fernsehen adaptiert wurde? Warum sind alle Fassungen von Am grünen Strand der Spree, die damals sehr populär waren, heute nur noch wenig bekannt? Aus welchen Gründen gewinnen der Roman von Hans Scholz, das Hörspiel und die Fernsehserie allmählich wieder an Interesse?
Magdalena Saryusz-Wolska ist Kulturwissenschaftlerin und Soziologin und arbeitet am Deutschen Historischen Institut Warschau. Sie hat zahlreiche Veröffentlichungen zum kollektiven Gedächtnis und zur Rezeption historischer Filme und visueller Kultur vorgelegt.
Frank Bösch ist Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) und Professor für deutsche und europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam.
Christoph Kreutzmüller, Historiker, ist Co-Leiter des Forschungsprojekts #LastSeen. Bilder der NS-Deportationen an der Freien Universität Berlin.
Hanno Hochmuth ist wissenschaftlicher Referent am Leibniz-Zentrum für Zeit-historische Forschung Potsdam (ZZF).
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