Die Praxis des Zuhörens und die Auseinandersetzung mit dem Publikum zeichnen das Werk von Liliana Moro aus.
Liliana Moro. Andante con moto ist die erste umfassende Einzelausstellung der 1961 in Mailand (IT) geborenen Künstlerin. Sie spannt einen Bogen vom Frühwerk der späten 1980er-Jahre bis hin zu ihrem aktuellen Schaffen und umfasst auch neue, im Hinblick auf die Präsentation im Kunstmuseum Liechtenstein entwickelte Arbeiten. Die Ausstellung widmet sich einem grundlegenden Aspekt ihres Werks: dem Klang, auf den bereits der Titel anspielt.
Liliana Moro Statements
Das Kunstmuseum Liechtenstein verfügt in seiner Sammlung über einen bedeutenden Bestand an italienischer Kunst, vor allem der Arte Povera. Liliana Moro absolvierte ihre Ausbildung an der Kunstakademie Brera in Mailand – zu einer Zeit, als die Arte Povera in die Kunstschulen und Museumssammlungen Einzug hielt und ein Prozess der Historisierung begann. Mit dieser Präsentation stellt das Kunstmuseum eine italienische Künstlerin der nachfolgenden Generation vor. Ihr Werk entstand aus dem Moment eines heftigen Bruches mit der Vergangenheit und aus einem Verlangen nach Freiheit abseits der damaligen Fragestellungen.
Performance „Studio per un probabile equilibrio in movimento“, 1997/2023
Liliana Moros künstlerisches Schaffen hat von den Anfängen bis heute unterschiedliche Ausdrucksmittel wie Klang, gesprochenes und geschriebenes Wort, Skulptur, Performance, Zeichnung, Collage und Video erforscht. Oft gehen ihre Werke von alltäglichen Gegenständen und Situationen aus und laden das Publikum ein, hinter das – nur scheinbar – Offensichtliche zu blicken. Jede ihrer künstlerischen Gesten verlangt eine aktive Beteiligung der Besucher:innen, sei es durch Betreten, Niederkauern oder Zuhören. Liliana Moros Praxis des kontinuierlichen Zuhörens regt uns zu erhöhter Aufmerksamkeit an und lädt ein, sich sowohl physisch als auch intellektuell und emotional zu beteiligen. Das Zuhören wird so zu einer geteilten Erfahrung.
Liliana Moro wollte ursprünglich Szenografie studieren. Obwohl sie sich schliesslich für Malerei entschied, blieb ihre Leidenschaft für das Theater bestehen. Davon zeugt unter anderem ihre starke Affinität zu dem Dichter und Dramatiker Samuel Beckett, dessen Werk die Grundlage mehrerer ihrer Arbeiten bildet.
Eine Produktion des Kunstmuseum Liechtenstein in Kooperation mit PAC Milano, kuratiert von Letizia Ragaglia.
Die Ausstellung wird ab 2024 im PAC Padiglione d’Arte Contemporanea, Milano und in der Magazzino Italian Art Foundation, Cold Spring, NY gezeigt.
Im Seitenlichtsaal wird zur Eröffnung die 1997 gemeinsam mit Virgilio Sieni konzipierte Performance Studio per un probabile equilibrio in movimento reinszeniert.
Zur Ausstellung ist im Distanz Verlag eine umfassende Publikation erschienen. Sie ist im Museumsshop sowie im Webshop erhältlich.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft der italienischen Botschaft in Bern (CH).
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