Harry Raymon wird 1926 in Kirchberg im Hunsrück als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie geboren. 1936 flieht seine Familie vor den Nationalsozialisten und emigriert in die USA. Während seiner Zeit als GI beginnt Harry Raymon Schauspiel zu studieren, u.a. bei Erwin Piscator in New York. Unter seinen Kommilitonen sind Tony Curtis, Harry Belafonte und Marlon Brando. Nach dem Krieg kehrt er zunächst nach Frankreich, dann nach Deutschland zurück und arbeitet erfolgreich als Schauspieler, Regisseur, Synchronsprecher, Pantomime, Model und Autor.
In seinem Film Regentropfen von 1982 thematisiert Harry Raymon die Geschichte seiner Familie während des Nationalsozialismus. 2020 veröffentlicht er seine Autobiografie Anders von Anfang an: Nachdenken über ein langes Leben, die auch hinsichtlich queerer Perspektiven ein besonderes Zeitdokument darstellt.
Das Gespräch mit Harry Raymon führte Aubrey Pomerance, Archivleiter des Jüdischen Museums Berlin.
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