Stellen wir uns die kulturelle Landschaft Wiens im Jahre 2040 vor. Sie hat erfolgreich alle Neoliberalisierungsschübe und Rechtsrucke, alle politisch-ökonomischen Angriffe auf ihre historische Diversität und Lebendigkeit überstanden – was sich auch klugen kulturpolitischen Entscheidungen der Vergangenheit verdankt. Wie könnten die gegenwärtigen Weichenstellungen für ein solches Szenario aussehen? Wo gilt es jetzt Schwerpunkte zu setzen, um auch künftig die gesellschaftliche Verfügbarkeit von und Teilhabe an Kunst und Kultur zu sichern?
Andreas Mailath-Pokorny – siebzehn Jahre Stadtrat für Kultur und Wissenschaft in Wien (ab 2015 auch für Sport) – und Nicolaus Schafhausen, Direktor der Kunsthalle Wien, unternehmen gemeinsam den Versuch, das Bild einer kulturpolitischen Zukunft Wiens zu skizzieren. Nach einer kritischen Bestandsaufnahme sollen die Herausforderungen und Dringlichkeiten gegenwärtiger Kulturpolitik identifiziert und im Horizont aktueller kultureller und politischer Debatten weitergedacht werden.
Der Talk fand im Rahmen von „Political Futures“ statt. Ausgehend von den Ausstellungen „Politischer Populismus“ (2015/16) und „How To Live Together“ (2017) fragt die Diskussionsreihe nach dem Status der Zukunft im Spannungsfeld von Kunst und Politik. Gemeinsam mit Akteur/innen aus Kunst, Theorie, Politik und Aktivismus wollen wir Strategien diskutieren, mittels derer die Zukunft erneut als Ressource politischen Denkens und Handelns aktiviert werden kann.