Der Vortrag von Prof. Dr. Benjamin Scheller betrachtet den Handel der spätmittelalterlichen Hansekaufleute unter dem Gesichtspunkt des Risikos. Unter Risiko kann vieles verstanden werden. Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet es ein Wagnis. Die Risikoforschung in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften wiederum betont zum einen das Moment der Entscheidung, auf die ein Wagnis zugerechnet wird und zum anderen die Größe des Wagnisses, sei es die Höhe des möglichen Schadens, sei es die Wahrscheinlichkeit, mit der dieser eintritt, als definitorische Kriterien, mit der das Risiko von anderen Formen des Wagnisses unterschieden werden kann. Die Geschichtswissenschaft wiederum hat gezeigt, dass Zurechnung und Kalkül auch das Risikohandeln der mittelalterlichen Fernhändler bestimmten, zumindest im Mittelmeerraum des Spätmittelalters, in dem das Wort „Risiko“ im 12. Jahrhundert erstmals erscheint.
Doch wie hielten es die Hansekaufleute des späten Mittelalters mit dem Risiko? Welche Wagnisse gingen sie ein? Welche waren die Hauptrisikofaktoren ihres Handels? Welche Semantiken des Risikos standen den Hansekaufleuten zur Verfügung, und welche Strategien entwickelten sie, um ihre Risiken beherrschbar zu machen.
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