Der Videokünstler Marcel Odenbach lebt und arbeitet in Köln. Im Gespräch mit der Kuratorin Barbara Engelbach über sein Werk für die Gruppenausstellung „Ein Bild vom Bild machen sagt Odenbach: „Ich habe mich entschlossen, die unsprktakulärsten Räume zu benutzen. (…) mich hat fasziniert, wie man auf der einen Seite Lichtenstein im Schlafzimmer hängen hat und dann wiederum eine Breker-Figur im Garten stehen hat. Das ist für mach aber auch der Spiegel dieser Generation des Nachkriegsdeutschland nach dem Faschismus“.

Die Grup­pe­nausstel­lung „Wir nen­nen es Lud­wig“ stellt den Höhep­unkt im Ju­biläum­s­jahr des Mu­se­um Lud­wig 2016 dar. Das The­ma dies­er bre­it an­gelegten Schau ist die In­sti­tu­tion selbst. An­läss­lich der Ausstellung sind 25 in­ter­na­tio­nale Kün­st­lerIn­nen und Kün­stlerkollek­tive ein­ge­la­den, sich in­ten­siv mit der In­sti­tu­tion au­sei­nan­derzusetzen und auf die Frage zu reagieren, was das Mu­se­um Lud­wig für sie be­deutet.

Die Museumsmacher haben einige der teilnehmenden KünstlerInnen bei Ihren Vorbereitungen ins Atelier begleitet.

Der Ti­tel Wir nen­nen es Lud­wig ist be­wusst of­fen gewählt, da es nicht um eine Festschrei­bung ge­ht, son­dern um eine Vielzahl sub­jek­tiv­er Per­spek­tiv­en, die sich in ein­er Ausstel­lung zu einem kalei­doskopischen Bild der In­sti­tu­tion verdicht­en. Das Mu­se­um Lud­wig definiert sich in deut­lichem Maße durch die ei­gene Geschichte, seine Samm­lung und vor allem durch die Men­schen, die diese geprägt haben – als ein Mu­se­um der Kün­st­lerin­nen und Kün­stler. Wir nen­nen es Lud­wig trägt dies­er Si­t­u­a­tion Rech­nung, in­dem die In­sti­tu­tion ge­mein­sam mit die­sen Ak­teuren des Kun­st­sys­tems re­flek­tiert, was das Mu­se­um war, ist und sein kann.

Die über alle Konti­nente an­gelegte Auswahl der 25 ein­ge­la­de­nen Kün­st­lerIn­nen un­ter­streicht be­wusst den globalen Samm­lungsan­satz von Peter und Irene Lud­wig. So pflegten sie beispiel­sweise ei­nen en­gen Kon­takt zu Ku­ba. Bere­its Mitte der 1990er-Jahre trafen sie dort den Kün­stler Dian­go Hernán­dez. Dies­er überset­zt nun für das Ju­biläum be­deu­tende Ausstel­lungsti­tel aus der Geschichte des Mu­se­ums sowie dessen Schriftzug in eine sinn­lich-po­etische Land­schaft aus wel­len­för­mi­gen Sitzmö­beln und Wandgemäl­den.

Ganz an­ders das Kollek­tiv der Guer­ril­la Girls: Sie wer­den aus femi­n­is­tisch­er Sicht eine kri­tische Neube­w­er­tung der Samm­lung vorneh­men. Maria Eich­horn hinge­gen the­ma­tisiert die Prozesse, die zum Ab­sch­luss eines Ar­beitsver­trags mit ihr als Kün­st­lerin ge­führt haben. Der Ver­wal­tungs­ap­parat Mu­se­um rückt hier­bei in den Vorder­grund. Mit Der Pra­li­nen­meis­ter von 1981 präsen­tiert Hans Haacke das Ergeb­nis sein­er akribischen und kri­tischen Recherchen über die Fam­i­lien- und Un­terneh­mens­geschichte des Schoko­la­den­fab­rikan­ten- und Kun­st­samm­ler­paars Peter und Irene Lud­wig.

Teil­neh­mende Kün­stler:
Ge­orges Adéag­bo, Ai Wei­wei, Ei Arakawa & Michel Au­d­er, Min­er­va Cue­vas, Maria Eich­horn, An­drea Fras­er, Meschac Ga­ba, Guer­ril­la Girls, Hans Haacke, Dian­go Hernán­dez, Can­di­da Höfer, Bodys Isek Kin­gelez, Kuehn Malvezzi, Chris­tian Philipp Müller, Mar­cel Oden­bach, Ah­met Ögüt, Claes Ol­d­en­burg, Pratchaya Phin­thong, Alexan­dra Piri­ci & Manuel Pel­muş, Ger­hard Richter, Av­ery Singer, Jür­gen Stoll­hans, Rose­marie Trock­el, Vil­la De­sign Group, Chris­to­pher Wil­li­ams

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