Johannes Rauchenberger im Gespräch mit Peter Trummer über sein neu aufgelegtes Osterbuch: „Auferstehung jetzt – Ostern als Aufstand. Theologische Provokationen“

Man kann die Frage der Auferstehung nicht auf einen bestimmten Augenblick im Leben Jesu eingrenzen, sie beginnt mit der Deutung der Passion. Lukas spricht bereits am Beginn des Weges nach Jerusalem von seiner sich vollendenden „Aufnahme“ (die wir als Himmelfahrt bezeichnen) und betont die wilde Entschlossenheit (9,51), das definitive Zeugnis für sein Gottesbild abzulegen. Dabei geht es einzig um die Frage: Braucht Gott Opfer um gnädig zu sein, wie es die Hohepriester vertreten und ihn deshalb am Kreuz hängen sehen wollen, weil er dort nach damaligen Vorstellungen „von Gott verflucht“ ist. Jesus aber dreht dieselbe Argumentation um und möchte genau mit diesem so gefürchteten Tod den Beweis erbringen, dass sein Gottesbild auch dieser Herausforderung gewachsen ist. Er geht also ganz bewusst auf das Kreuz zu und hat zu keinem Augenblick seines 18-stündigen Leidens den Protest aufgegeben, ist nie zum gehorsamen Opfer geworden oder hat seine Würde verloren.

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