In einer Abteilung unserer Ausstellung „Rache. Geschichte und Fantasie“ widmen wir uns dem bekannten biblischen Rechtssatz „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Dieser wurde von christlicher Seite über Jahrhunderte herangezogen als Beleg für die Vorstellung vom rachsüchtigen Juden. Tatsächlich geht es dabei aber nicht um (Blut-)Rache oder Vergeltung, wie ein Blick in die jüdischen Quellen zeigt, sondern um angemessenen Schadensersatz bei Körperverletzungsdelikten. Dennoch hat sich diese judendeindliche Vorstellung bis heute hartnäckig gehalten.

Gleichwohl spielt Rache im Judentum aber eine gewisse Rolle: In vielen Pessach Haggadot, die die Texte zum Pessachfest enthalten, finden sich seit dem Mittelalter mit seinen Kreuzzügen und Pogromen Textstellen, die göttliche Rache für die von den Juden erlebten Verfolgungen herbeirufen. Ein anderes Beispiel ist die Purimgeschichte, bei der die persischen Juden ihre Vernichtung abwendeten durch einen präventiven Racheackt an ihren Feinden.

Im Gespräch über diese und weitere Themen: Max Czollek, Ideengeber und einer der Kuratoren der Ausstellung, und unser Kurator Erik Riedel.

Produktion: Urban Media Project

Mehr unter: www.juedischesmuseum.de

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