Hyperinflation, Staatskrise, Hitler-Putsch – 1923 geriet die junge Weimarer Republik in eine schwere Krise. Die Auseinandersetzungen um die Reparationen führten zur französisch-belgischen Besetzung des Ruhrgebiets. Die deutschen Staatsfinanzen waren zerrüttet. Die allgemeine Verelendung und Erschöpfung hatte erheblich zugenommen. Die Inflation war zur Hyperinflation geworden. Die Wirtschaft drohte zu kollabieren. Extreme linke wie rechte Kräfte bereiteten die gewaltsame Machtübernahme vor. Die Demokratie drohte zu zerbrechen und die Republik auseinanderzufallen oder im Bürgerkrieg zu versinken.
In seinem Buch Außer Kontrolle. Deutschland 1923 (2022) zeichnet Peter Longerich die Chronologie dieses Krisenjahrs nach. Dabei analysiert er nicht nur Ursachen und Abläufe, sondern auch die Folgen: das bis heute anhaltende Inflationstrauma – und den Aufstieg des Nationalsozialismus.
Peter Longerich war Professor für Moderne Geschichte am Royal Holloway College der Universität London. Zuletzt lehrte er an der Universität der Bundeswehr in München. Zu seinen neueren Publikationen gehören „Davon haben wir nichts gewusst!” Die Deutschen und die Judenverfolgung 1933–1945 (2006), die Biographien Heinrich Himmler (2008), Joseph Goebbels (2010) und Hitler (2015) sowie Antisemitismus. Eine deutsche Geschichte (2021).
Eva-Maria Schnurr ist Redakteurin beim SPIEGEL und Leiterin des Ressorts Geschichte.
- Begrüßung: Dr. Andrea Riedle, Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors
- Grußwort: Stefan Schlögl, Lektor, Molden Verlag
- Vortrag: Prof. Dr. Peter Longerich, München
- Moderation: Dr. Eva-Maria Schnurr, Hamburg
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