Ein gezeichnetes Leben – Barbara Yelin liest aus „Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung“, anschließend im Gespräch mit Frauke Kühn (Literaturhaus Vorarlberg) und Anika Reichwald (Jüdisches Museum Hohenems)
Fotografien, verschwommene innere Bilder, Dunkelheit – die Erinnerungen von Emmie Arbel, geboren 1937 in Den Haag, sind vielfältig und tief bewegend. 1942 wurden sie, ihre beiden Brüder, Eltern und Großeltern von den Nazis deportiert. Nur sie und ihre Brüder überlebten die Konzentrationslager Ravensbrück und Bergen-Belsen. Nach dem Krieg fanden die Geschwister in einer Pflegefamilie in den Niederlanden Zuflucht und wanderten 1949 nach Israel aus.
Die preisgekrönte deutsche Comic-Zeichnerin Barbara Yelin erzählt in ihrer Graphic Novel „Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung“ die bewegende Lebensgeschichte der Holocaust-Überlebenden. Barbara Yelin liest aus ihrem aktuellen Werk und gewährt dabei Einblicke in ihre künstlerische Arbeit. Foto: Barbara Yelin, ©MartinFriedrich.
Die Kraft der Graphic Novel
Barbara Yelin hat in jahrelangen intensiven Gesprächen mit Emmie Arbel verschiedene Text- und Zeitebenen in ihre Erzählung eingewoben. Mit über 900 Bildern, sensiblen Strichen und einem sorgfältigen Farbspiel entfaltet sie die Nuancen der Erinnerung und schafft eine intime und respektvolle Annäherung an die traumatischen Erlebnisse der Shoah-Überlebenden. Yelin zeigt eindrucksvoll, wie das Zusammenspiel von Sprache und Bild in einer Graphic Novel mehr erzählen kann, als Worte allein es vermögen.
Barbara Yelin: Eine renommierte Comic-Künstlerin
Barbara Yelin, geboren 1977 in München, studierte Illustration an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Sie zählt zu den bekanntesten deutschen Comic-Künstler*innen. Ihr preisgekröntes Gesamtwerk umfasst Graphic Novels, Web-Comics, Comic-Strips sowie Illustrationen für Tageszeitungen, Magazine und Kinderbücher. Ihre Werke werden regelmäßig in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert. 2015 erhielt sie den Bayerischen Kunstförderpreis für Literatur und 2016 den renommierten Max-und-Moritz-Preis als beste deutschsprachige Comic-Künstlerin.
Intime Erzählkunst und Erinnerungskultur
Mit „Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung“ hat Barbara Yelin nicht nur eindringliche Erinnerungsliteratur geschaffen, sondern auch eine tiefgründige Reflexion über das Erinnern selbst. Ihr Werk ist ein berührendes Zeugnis der Holocaust-Erfahrungen und zeigt die Stärke der Graphic Novel als Medium, um komplexe und emotionale Geschichten zu erzählen.
Entdecken Sie Barbara Yelins beeindruckende Erzählkunst und lassen Sie sich von der bewegenden Geschichte von Emmie Arbel berühren.
Mehr unter: www.jm-hohenems.at