Kurator Andreas Krock entführt in ein aufregendes Kapitel der Mannheimer Stadtgeschichte – in die „Belle Époque“.

Stadtentwicklung – Was haben der Pariser Eiffelturm und der Mannheimer Wasserturm gemeinsam? Sie entstanden beide um 1888. Das Stadtbild der Quadratestadt veränderte sich in der „Belle Époque“ und bedeutende Bauwerke wurden errichtet.
Soziale Gegensätze – In Mannheim wurden um 1900 die höchsten Löhne in ganz Baden gezahlt. Tausende kamen in die Stadt, um in den Fabriken oder in den Villen betuchter Industrieller zu arbeiten. Auf dem Lindenhof, im Jungbusch und der Neckarstadt entstanden Arbeiterwohnungen.
Flucht ins Vergnügen – Wie schön war die „Belle Époque“ für Arbeiter? 10-Stunden-Tage, kaum Urlaub, beengte Wohnverhältnisse – im Varietétheater versuchten sie, ihrem harten Alltag für ein paar Stunden zu entfliehen.
Starke Frauen – Starke Frauen prägten in Mannheim das gesellschaftliche Leben um 1900. Kurator Andreas Krock stellt die einzigen beiden Ehrenbürgerinnen der Stadt vor: Julia Lanz und Anna Reiß.
Alles in Bewegung – Die „Belle Époque“ stand ganz im Zeichen der Mobilität. Carl Benz erfand in Mannheim das Automobil und die elektrische Straßenbahn nahm 1900 in der Quadratestadt ihren Dienst auf. Die Straßen wurden breiter und neben neuen Verkehrsmitteln kam der Schaufensterbummel in Mode.
Damenmode um 1900 – Neben ausladenden Modellen kam in der „Belle Époque“ das Schneiderkostüm in Mode. Der legere Schnitt sorgte für genug Bewegungsfreiheit beim Sport oder auch beim Chauffieren der ersten Automobile.
Nicht ohne Hut – Während der Herr schlicht Melone, Zylinder oder Strohhut trug, waren die Hüte der Damen um 1900 ausladend und opulent dekoriert. Hut, Schirm und Handschuhe gehörten zu jedem Outfit.
Auf Reisen – Blick in eine Handtasche – Um 1900 brach das Reisefieber aus. Das wohlbetuchte Bürgertum reiste mit dem Automobil in den Odenwald oder mit dem Orientexpress bis nach Konstantinopel. Der Blick in eine Handtasche verrät, was die reisefreudige Dame bei sich hatte.

Tauchen Sie ein in ein atemberaubendes Kapitel der Mannheimer Stadtgeschichte. Nach dem Prunk der Residenzstadt im 18. Jahrhundert erlebte die Quadratestadt in der „Belle Époque“ eine weitere Goldene Ära. Die Ausstellung fängt die Aufbruchsstimmung an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein. Gemälde, Fotografien, Kunstgewerbe, Möbel, ein Benz-Mobil und Kostüme verbinden sich zum Kaleidoskop einer faszinierenden Epoche.

Mannheim wurde damals zur pulsierenden Großstadt, gefeierte Künstlerinnen wie Sarah Bernhardt oder Isadora Duncan sorgten mit ihren Auftritten für Furore. Wasserturm, Rosengarten und Industriehafen wurden erbaut, die elektrische Straßenbahn nahm ihren Dienst auf und luxuriöse Warenhäuser versorgten das modebewusste Bürgertum. Das Frauenbild schwankte zwischen sittsamer Ehefrau und verruchter „Femme fatale“. Der Aufschwung hatte aber auch seine Schattenseiten. Neben exklusiven Villenvierteln entstanden dicht bevölkerte Arbeiterwohnquartiere.

Mehr unter: www.rem-mannheim.de

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