‹Körperdouble› wird in der Filmindustrie jener Akteur genannt, der für körperlich herausfordernde Aufnahmen wie Nacktszenen für den Hauptdarsteller einspringt. Die Ausstellung Body Doubles zielt indes weniger auf den Ersatzkörper, sie verweist auf den Körper als skulpturales Volumen, als physische Präsenz im Raum bzw. als Negativraum, der den Körper umgibt. Es ist die Spannung des einen zum anderen, die die Ausstellung in der Lokremise sinnfällig veranschaulicht.
In deren Zentrum stehen erstrangige Werkgruppen von Hans Josephsohn und Franz West aus der bedeutenden Kollektion der St.Galler Sammlerin Ursula Hauser. Erstmals überhaupt treffen die beiden Künstlerpersönlichkeiten in einer Ausstellung aufeinander!
Raumgreifende Installationen von Pipilotti Rist und Urs Fischer erweitern das einzigartige Zwiegespräch körperlicher Bildhauerei.
Hans Josephsohn (1920–2012) ist der bedeutendste Plastiker seiner Generation in der Schweiz. Sein Schaffen zeichnet sich durch die ursprüngliche Wucht und physische Präsenz des Figürlichen aus. Franz West (1947–2012), einer der herausragenden Künstler Österreichs, wurde in den 1980er Jahren durch seine Passstücke bekannt, deren organische Gestalt, als Prothese dem Körper angelegt, heute als Negativform ihr Potential manifestiert. In seinem späteren Werk wandte er sich der monumentalen organischen
Form zu, die er jedoch stets spielerisch interpretierte. Raumgreifende Installationen von Pipilotti Rist und Urs Fischer erweitern das einzigartige Zwiegespräch körperlicher Bildhauerei.
Kurator: Konrad Bitterli in Zusammenarbeit mit Laura Bechter, Kuratorin der Sammlung Ursula Hauser
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Produktion: © arttv.ch 2017