Magnus Brechtken betrachtet und kommentiert das Gemälde „Bombenopfer“ (1983) von Harald Duwe.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebten die Menschen in den demokratisch organisierten Ländern Westeuropas weitestgehend im Frieden miteinander, der ihnen ein hohes Maß an Sicherheit und Wohlstand gewährte. Der Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 hat diese Stabilität plötzlich ins Wanken gebracht. Ein Blick in die Geschichte lehrt uns jedoch, dass Kriege in allen Phasen der Menschheitsgeschichte ein wiederkehrender Teil des Alltagslebens waren – genauso wie der Wunsch nach dauerhaftem Frieden.

Der Historiker Magnus Brechtken ist stellvertretender Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München und lehrt an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2017 legte er eine umfassende biografische Studie zu Albrecht Speer vor, deren Ergebnisse in die Ausstellung „Albrecht Speer in der Bundesrepublik“ einflossen (2017/18 Nürnberg; 2022 Berlin).

Die Sammlung des Germanischen Nationalmuseums besitzt zahlreiche Objekte, die mit Krieg und Frieden in Verbindung stehen. Sie zeigen zum einen, dass Kriege von Herrschern und „starken Männern“ verherrlicht wurden, um ihre Macht zu sichern oder vermeintlich „höhere Ziele“ zu erreichen. Sie legen aber auch die damit verbundenen unmenschlichen Grausamkeiten und Zerstörungen kultureller Identitäten schonungslos offen. Im Gegensatz dazu geben viele Objekte dem Wunsch nach Frieden und Gewaltlosigkeit Ausdruck und versuchen Wege in eine bessere Welt aufzuzeigen.

Mit der Ausstellung machen wir in vier thematisch unterschiedlichen und zeitlich gestaffelten Abschnitten deutlich, dass die Erkenntnis – Frieden ermöglicht Wohlstand, Krieg zerstört ihn – nicht „naturgegeben“ ist. Die Ausstellung „Frieden und Krieg. Ein Kommentar“ entstand in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.

➜ Weitere Informationen über die Ausstellung (06.09.2022 – 30.07.2023):
https://www.gnm.de/ausstellungen/high

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