„Wir wollen neugierig machen auf einen Maler der Großstadt Berlin und Interessierte veranlassen ihm nahezukommen – jetzt via Bildschirm, später im Museum selbst.“ (Yvonne Leppin)
Die Tänzerin Yvonne Leppin und Schauspielerin Katharina Miegel ließen die Bilder Hans Baluscheks in der Ausstellung „‚Zu wenig Parfüm, zu viel Pfütze.‘ Hans Baluschek zum 150. Geburtstag“ lebendig werden. Die Schließung des Museums bot neue Chancen: Das ungestörte Erspüren der Kunstwerke in den leeren Ausstellungsräumen führte zu neuen Ausdrucksmöglichkeiten der Bildthemen und -stimmungen im Tanz und Schauspiel. Das Ergebnis ist ein Film, der Baluscheks Bilder mit anderen Mitteln der Kunst erweitert und die Phantasie der Betrachter erweckt.
Hans Baluschek war scharfer Beobachter, brillanter Künstler und engagierter Chronist seiner Zeit. Schon früh konfrontierte der 1870 geborene Maler, Grafiker und Illustrator das Publikum mit ungewohnt realistischen Darstellungen des Berliner Lebens. Ihn interessierten die Folgen der Industrialisierung, die Lebensumstände des Proletariats, Armut, Hunger und Verwahrlosung in den unteren Gesellschaftsschichten einer großen Stadt. Von Kaiser Wilhelm II. als „Rinnsteinkünstler“ diffamiert, fand Baluschek ab 1899 Anerkennung in den Ausstellungen der Berliner Secession. Zum 150. Geburtstag des Künstlers zeigt die Ausstellung im Bröhan-Museum nun einen umfassenden Überblick seines Werkes und spannt dabei einen Bogen vom Kaiserreich bis in die Jahre der Weimarer Republik.
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