Das mumok entführt zu Beginn 2018 in das Universum des österreichischen Ausnahmekünstlers Bruno Gironcoli und stellt in einer weiteren Ausstellung bedeutende Werke aus der Sammlung von Alexander Schröder vor. „“Von Bruno Gironcoli zu Anne Imhof oder Kai Althoff ist es prinzipiell ein großer Schritt. Aktuell im mumok allerdings ein kleiner, da die Besucher_innen einfach von einer Ausstellung in die andere wechseln müssen. Ich sehe es als unsere Aufgabe, wichtigen nationalen und internationalen Positionen der Gegenwartskunst Sichtbarkeit zu verschaffen. Eine Aufgabe, die, wie ich finde, mit den beiden aktuellen Ausstellungen mehr als geglückt ist““, so Karola Kraus, Direktorin des mumok.

Bruno Gironcoli als Maler und Zeichner

Die groß angelegte Retrospektive stellt erstmals den Maler und Zeichner Bruno Gironcoli in den Mittelpunkt. Gironcoli (*1936 in Villach; †2010 in Wien) gehört zu den eigenwilligsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Einem breiteren Publikum ist er vor allem durch seine ab Mitte der 1980er-Jahre ausgestellten Großplastiken bekannt, in denen archetypische Figuren und Triviales zu futuristisch anmutenden Konglomeraten verschmelzen.

Weniger bekannt ist, dass Gironcolis bildhauerische Praxis von einer kontinuierlichen grafischen Produktion begleitet war. Von Beginn an sind diese oftmals großformatigen Blätter mehr als bloße Skizzen für die Bildhauerei. Auf Papier treibt der österreichische Künstler seine räumlichen Ideen vielmehr in Dimensionen, die über die Arbeit am konkreten Material weit hinausgehen. Losgelöst von realen Größenverhältnissen, physikalischen Zwängen und körperlichen Grenzen gehen schablonenhafte Figuren, Tiere, Symbole und Apparaturen hypothetische Verbindungen ein, fügen sich zu fantastisch-surrealen Gebilden und Szenen. Gironcolis Papierarbeiten sind buchstäblich „Flächen von Überlegungen“ (Gironcoli), in denen bildhauerische Möglichkeiten durchgespielt werden, die der Realraum versagt. Auf zwei Ausstellungsebenen treten rund 150 Papierarbeiten von den 1960er- bis in die 1990er-Jahre in einen Dialog mit herausragenden Beispielen der Drahtplastiken, Polyesterobjekte, Installationen und Monumentalskulpturen. Im Zwiegespräch erschließen sie neue Perspektiven auch auf Gironcolis bildhauerisches Werk.

Mehr unter www.mumok.at

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