Paul Hofmann, Leiter der Restaurierungswerkstatt Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, über die Fertigkeit Canovas bei der Bearbeitung des Marmors.
Film zur Ausstellung „Canova und der Tanz“ , 21. Oktober 2016 bis 22. Januar 2017, Bode-Museum der Staatlichen Museen zu Berlin.
Antonio Canova, der bedeutendste Bildhauer des italienischen Neoklassizismus, hatte eine lebenslange Passion für den Tanz. Die Ausstellung widmet sich dem Lieblingsthema des Bildhauers – von der Skizze über Malereien bis hin zum fertigen Marmor – und führt erstmals einige der Hauptwerke des Meisters zusammen. Der mit Canova befreundete Bildhauer Antonio D’Este berichtet in seinen Erinnerungen, dass die beiden in jungen Jahren an den Festtagen manchmal gemeinsam in der bergigen Umgebung Roms oder in Trastevere Spaziergänge machten, um die Mädchen aus dem Volk tanzen zu sehen; ein Tanz, der ihm (Canova) in der Unschuld dieser Tänzerinnen sehr gefiel und aus dem er aus den Betrachtungen zu den natürlichen Bewegungen dieser Mädchen immer eine Lehre zog, zum Vorteil seiner Kunst.
Mit zahlreichen Zeichnungen verschaffte sich Canova ein breit gefächertes gestalterisches Fundament für seine Temperamalereien, Gemälde und Marmorskulpturen, die im letzten Jahrzehnt des 18. und zu Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden. Als Höhepunkt seiner Beschäftigung mit dem Tanz können seine drei etwa lebensgroßen Tänzerinnen angesehen werden: Die im Auftrag von Joséphine de Beauharnais, der ersten Gattin Napoleons, entstandene Tänzerin mit den Händen in den Hüften, die 1815 in die Eremitage nach St. Petersburg gelangte, die Tänzerin mit dem Finger am Kinn, deren Modell im Museo Canova aufbewahrt wird, und die 1809-12 im Auftrag des Grafen Andreas K. Razumovsky, dem russischen Botschafter in Wien, entstandene Tänzerin mit Zimbeln der Berliner Skulpturensammlung. In der Ausstellung sind diese drei Kompositionen zum ersten Mal zusammen vereint zu sehen.
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Produktion des Films: © Pfenninger,Gerlach,Weyreuther 2016